1976 gingen die McGriffs mit ihrem Dodge Charger der NASCAR Serie beim 24 Stunden Rennen von Le Mans an den Start. Dreissig Jahre brüllte der HEMI Dodge erneut anlässlich der Mans Classic! Nach fetten Jahren kamen 1973 durch die Ãlkrise für den Motorsport harte Zeiten auf. Um die Starterfelder voll zu bekommen, entwickelten die Organisatoren neue Klassen. So wurden 1976 NASCAR Fahrzeuge bei den 24 Stunden von Daytona und Le Mans startbrechtigt. Mit dabei war Hershel McGriff, einem Privatier 1950 die erste Carrera Panamericana gewann und erst 2002, im Alter von 72 Jahren, den Helm an den Nagel hing!
Hershel und sein Sohn Doug kamen bei den 24 Stunden von Daytona in ihrer Klasse auf den 3. Platz und gewannen somit eine Einladung nach Le Mans. Olympia Beer finanzizerte das Abenteuer um mit einem HEMI Charger dort anzutreten. McGriffs Mechaniker Pat McElreath und Dick Pierson machten sich am Charger zu schaffen um ihn von NASCAR Ovalen auf Strassenkurs umzustellen. Zwei 7 Liter V8 wurden aufgebaut. Leider verfranzte mann sich bei der Oktanzahl des Le Mans Sprits. Die Motoren waren dafür zu hoch komprimiert. Trotz durchlöcherter Kolben, kam McGriff mit einer respektablen 4â30â Qualifikationszeit und 344 km/h Spitze auf den 48. Startplatz im 55er Feld. Kurz nach dem Start zerissen Frühzündungen auch den zweiten V8 in der dritten Runde des Le Mans Rennen.
Die ganze Story wäre nicht weiter beachtet worden, wenn nicht Jahre später Christoph Schwartz, über die 24 Stunden von Le Mans recherchiert hätte. Dabei kam ein Bild des Chargers, 1976 in der Boxengasse, zum Vorschein. Dank weiteren Web-Surfen, konnte Christoph Kontakt mit Team von damals aufnehmen.
Das neu geformte Gespann Dick Pierson und Christoph Schwartz nahm das Projekt in Angriff. Schwartz machte sich auf Sponsorensuche und Pierson stöberte einen originalen NASCAR Charger bei Chuck Shafer auf! Chuck gefiel die Idee, doch während der Verhandlungen kam das Projekt auf tragische Weise zum Stillstand. Shafer verunglückte mit dem Trecker auf seiner Farm tödlich. Christoph, durch die traurige Nachricht betroffen, schrieb Chucks Witwe, Cinde einen Beileidsbrief und fand sich damit ab das Projekt abzuhaken. Cinde Shafer kam aber auf Christoph zurück und verkaufte ihm den Charger!
Bei ersten Tests in den USA war auch Cinde Shafer anwesend und von dem Kupferschild auf dem Armaturenbrett des Charger zu Ehren ihres verstorbenen Mannes recht angetan. Noch am gleichen Tag entschied sie sich mit dem Team nach Le Mans zu reisen!
Neben Christoph und Dick kam als dritter Fahrer Le Mans Veteran Robin Donovan hinzu. Einen NASCAR hatte er allerdings noch nie gefahren. Seine ersten Eindrücke sprechen für sich: “Ich muss schon auf die Bremse treten, da fliegen die Porsche 935 noch mit Vollgas an mir vorbei! Allerdings habe ich mir auf der Mulasnne Geraden locker einen Ferrari geschnappt und ich war längst noch nicht am Anschlag.â
Im Rennen ging es dann nicht ganz ohne Startschwierigkeiten, jedoch behauptete sich der Charger im Mittelfeld. Die Carreras gingen besser mal aus dem Weg, sobald der knapp zwei Meter breite Chrom-Grill im Rückspiegel auftauchte. In den Kurven schwirrten die 2 Liter Prototypen um den Dodge herum, der konnte sie dann aber auf den Geraden wieder abschütteln. Auf der Mulsanne fast 300 km/h erreicht. Zum Abschluss hatte Dick Pierson, als Mitglied des original Teams von 1976, die Ehre die Zielflagge einzufahren. Dick bedankte sich mit Rundenzeiten unter 5 Minuten und kam als 34. von 55 der Gesammtwertung ins Ziel.
In diesem Jahr fährt der Charger bei einigen Rennen der Classic Endurance Racing Serie mit. Bei ersten Lauf in Monza, qualifizierte Christoph Schwartz den HEMI auf dem 32. Startplatz. Später im Rennen kam der Charger auf den 19. Rang in der Gesamtwertung und 7. Platz in der GT Klasse. Als nächstes Rennen steht das Classic Endurance Race, das im Rahmen der 1000 km am 29. und 30. Juni auf dem GP-Kurs des Nürburgring stattfindet, auf dem Programm. Dort wird der HEMI im Feld mit BMW M1, Lola T70, Ford GT40 und Porsche 917 die Eifel beschallen!
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