Zehn Prozent Biosprit in Treibstoffen bis 2020?

Raps Die EU-Kommission will am 23. Januar verkünden, wie das Ziel der EU, den CO2-Ausstoà bis 2020 um 20 % unter den Stand von 1990 zu senken, erreicht werden soll. Ein Teil davon soll sein: Bis zum Jahr 2020 sollen allen Treibstoffen 10 % Biosprit beigemischt werden.

Gegen diesen Plan regt sich aber Widerstand. Umweltschutz- und Entwicklungshilfeorganisationen befürchten, dass dadurch Lebensmittelpreise steigen könnten, vorallem in den ärmeren Ländern. Das könnte man umgehen, indem solche Biotreibstoffe eingesetzt werden, die nicht aus Lebensmitteln gewonne werden, sogenannte Biotreibstoffe der zweiten Generation.

Aber diese Regelung birgt auch ein klimaschutztechnisches Problem: Noch immer werden Biotreibstoffe hauptsächlich aus Mais, Raps, Soja oder Zuckerrohr gewonnen. Da die EU ihren Bedarf daran unmöglich alleine decken kann, muss sie importieren. Dadurch würden wahrscheinlich Urwälder gerodet werden, wichtige CO2-Speicher. Die Süddeutsche Zeitung berictet, dass genau das Wissenschaftler der “Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission” befürchten. Da weltweit riesige neue Anbauflächen geschaffen werden müssten, sei es unmöglich zu sagen, ob Biosprit CO2 spare oder nicht. Auch der bayrische Europaminister Markus Söder meint, es sei ökologischer Unfug, wenn in Brasilien der Regenwald abgeholzt würde, um Autofahrer in Europa mit Biosprit zu versorgen. Söder hat auf Spiegel Online eine offene Diskussion darüber gefordert. 

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