Ferrari tut alles, um seinen verletzten Piloten Felipe Massa bestmöglich zu ersetzen und eine sehr schwierige Situation zu meistern. Testfahrer Luca Badoer steigt an diesem Wochende bei der Scuderia ins Cockpit und von der Boxenmauer aus fungiert Michael Schumacher als kleiner Mann im Ohr, der mit gutem Rat zu Seite steht. Doch dank des Testverbotes in dieser Saison, hat Badoer, der von 1993 bis 1999 zu 49 Formel-1-Rennen antrat, kaum Fahrpraxis. Das macht sich nun schmerzlich bemerkbar: Im freien Training zum GroÃen Preis von Valenica enttäuschte der Italiener auf ganzer Linie…
Badoer spulte im Training zu seinem Formel-1-Comeback 37 Runden ab und kam am Ende nur mit Mühe auf einen schlechten 18. Platz, während Teamkollege Räikkönen immerhin Elfter wurde. Lange Zeit sogar lag der Massa-Ersatzmann nur auf dem letzten Platz. Einzig auffällig war der 38-Jährige nur in der Boxengasse: Dreimal innerhalb von 34 Minuten wurde Badoer, der in seinen bisherigen 49 Grand Prix nicht einen einzigen Punkt aufgabeln konnte, mit überhöhter Geschwindigkeit geblitz und zu einer GeldbuÃe von insgesamt 5.400 Euro verdonnert. Es fragt sich nur, warum Ferrari so lange mit eingerosteten Urgesteinen wie Michael Schumacher und Luca Badoer herumprobiert, bis es zu spät ist. Mit Sebastien Buemi und Nelson Piquet jr. sind derzeit zwei junge Fahrer frei, die in dieser Saison bereits, wenn auch nicht sehr erfolgreich, Rennen bestritten haben und mit der derzeitigen Situation in der Formel 1 und den Boliden, die dem aktuellen Reglement unterliegen, bestens vertraut sind. Entweder sind die Italiener zu stolz Rennfahrer ins Boot zu holen, die bei Teams abserviert wurden, die kein konkurrenzfähiges Material zur Verfügung stellen können, oder aber sie sind hoffnungslose Träumer, die immer noch daran glauben, dass Michael Schumacher irgendwann nochmal einen Grand Prix absolvieren wird.
(Fotos: Daylife)
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