Meist sind es nicht die Neider, die beschimpfen. Besitzer von Porsche und Hummer sind auch zu beschämenden ÔuÃerungen fähig. Die Lösung des Cabrio-Beschimpfungsproblems liegt laut Martenstein scheinbar viel näher: Man ist ein offenes Angebot für Männer, die wütend sind. Cabriofahrer haben in seinen Augen eine sozialhygienische Funktion: Dank der Oben-Offen-Fahrer “gibt es weniger Schlägereien, weniger Ãberfälle, weniger Ehedramen.” Wer etwas für die Gesellschaft tun möchte, schafft sich ein gebrauchtes Cabriolet, öffnet das Dach und lässt sich bepöbeln. Oder man greift zur Flex, bearbeitet sein Automobil und wird anschlieÃend zur Mecker-Zielscheibe. Das Gemeine sei laut Autor nur, dass man sich nicht wehren kann. Zu schnell sei das Fenster des Gegenspielers wieder hochgekurbelt und dieser über alle Berge. Hier geht es zur überaus lesenswerten Kolumne Harald Martensteins… (Foto: Archiv)
Martenstein 2.0: Das Cabrio als seelischer Briefkasten

Harald Martenstein rief vor kurzem zur Gründung einer Stadtguerilla auf, um lästige Staus endgültig zu vermeiden. Einige Monate zuvor berichtete der ‘Zeit’-Kolumnist über die beleidigenden Erfahrungen, die er mit seinem Cabriolet machen musste. Cabriofahrer werden beschimpft. Man könnte denken, dass es sich bei den Urhebern von “blöde Sau” und “Sackgesicht” um neiderfüllte in der Ehre gekränkte Kleinwagenpiloten handelt, doch weit gefehlt…
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