Das von einer groÃen Koalition nicht viel Gutes zu erwarten ist, dürfte als bekannt vorausgesetzt werden. Das aber nun schon im Vorfeld der Regierungszeit über eine Privatisierung der Autobahnen nachgedacht wird, halte ich für absolut überflüssig. Der designierte Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat darüber nachgedacht, dass der Wert der deutschen Autobahnen (nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes) derzeit 52 Milliarden Euro beträgt. Das sind, wie n-tv berichtet, in etwa 15 Prozent der Staatsschulden.
Das positive Resultat wäre, dass ca. 6 Milliarden Euro an Zinsen jährlich wegfallen würden und in Innovationen investiert werden könnten. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass die künftige Regierung Interesse an wirklichen Innovationen hat. Bestimmt werden sich anderswo Löcher finden, die mit dem Geld gestopft werden. Doch die Autobahnen kann man nur einmal verkaufen….
Nach meinem Dafürhalten gehört der Individualverkehr zu den Stützen und in gewissser Weise auch zu den Grundrechten in unserer Gesellschaft. Ein Autoland wir Deutschland sollte dafür sorgen, dass die Bürger auch freie Fahrt haben. Gegen Autobahngebühren ist nichts zu sagen, doch was wäre, wenn das gesamte Netz in privater Hand wäre?
Vermeintlich attraktive Strecken würden unerschwinglich teuer gemacht und Autobahnen, auf denen nur wenig gefahren wird, weil Sie zum Beispiel ländliche Gebiete miteinander verbinden, würden aufgegeben. Somit würde eine mühsam errichtet und funktionierende Infrastruktur allmählich plattgemacht. Dasselbe Phänomen ist mittlerweile auf vielen Strecken der Deutschen Bahn zu beobachten. Früher oder später würden dann manche Landstriche in Deutschland so gut wie von der AuÃenwelt abgeschnitten … es ist zu hoffen, dass diese Vision niemals Wirklichkeit wird.
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