Was Experten des TÃV Süd nun in einem umfangreichen Test ermittelt haben, spricht mir aus der Seele: Zu viel Elektronik im Auto führt in allen Belangen zu Blindflügen. Während das Telefonieren mit dem Handy während der Fahrt verboten ist, ist es gestattet, Klimaanlagen, Navis oder sonstige Dinge, die zum Faulwerden der Autofahrer beitragen, zu bedienen und den StraÃenverkehr dadurch gefährlich werden zu lassen…
Während des Versuchs mussten 36 Probanden mit verschiedenen Fahrzeugtypen eine 25 km lange Testfahrt im Raum München absolvieren und währenddessen die Luftverteilung auf Frontscheibe und FuÃraum einstellen, zwei Radiosender auf Stationstasten programmieren und ein Zwischenziel in die Navi eingeben. Ãberwacht wurden die Teilnehmer von Helmkameras, die das Abwenden des Gesichts aufzeichnen sollten und Begleitpersonen. Die Ergebnisse, die die 24- bis 64-Jährigen erzielten sind erschütternd. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h wurde im Peugot eine Distanz von 1.776 Metern beim Radioprogrammieren im Blindflug absolviert. Das Einstellen der Luftverteilung führte in der S-Klasse dazu, dass eine Strecke von 990 Metern unaufmerksam zurückgelegt wurde. Der TÃV Süd bezeichnet in dem Zusammenhang die in die Oberklasse eingebauten Bediensysteme mit Touchscreen als kontraproduktiv. “Deren Einstellung dauert viel länger und erfordert wesentlich mehr Aufmerksamkeit als das Drehen oder Drücken von Knöpfen”, sagte Projektleiter Pascal Mast. “Weil die Bedienung von Knöpfen intuitiv erfolgt, kamen die Probanden damit besser zurecht.” Als Referenzfahrzeug diente übrigens ein 23 Jahre alter Mercedes mit nachgerüstetem Navigationssystem. (Foto: Archiv)
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