Deutsche Rallye Meisterschaft: Interview mit Matthias Kahle

Pm_kahle_motorsport_3 Im Frühjahr startete der mehrfache Deutsche Rallye Meister Matthias Kahle zusammen mit Dr. Thomas Schünemann mit einem eigenen Team wieder in die Deutsche Meisterschaft. Erstmals ist Kahle also nicht nur Fahrer, sondern gleichzeitig auch Teamchef mit hohem Anspruch und noch gröÃeren Ambitionen. “Wir wollen wieder aufs Podium!” sagt der Görlitzer selbsbewusst. Das ganze Interview gibts auf der nächsten Seite.

(Bilder: Oliver Kleinz)

Matthias, zu Saisonbeginn hast du mit Kahle Motorsport Dein eigenes Team
gegründet. Wie fühlt es sich an, gleichzeitig Teamchef und Fahrer zu sein?

Matthias Kahle “Auch wenn es sicherlich mehr Arbeit bedeutet, macht es SpaÃ, selbst die
Fäden in der Hand zu halten. Der Unterschied zum Werksteam ist für mich aber nicht so groÃ, weil ich sehr gute Leute habe, auf die ich mich 100-prozentig verlassen kann. Wir haben uns mittlerweile schon super eingespielt, dabei hilft auch die Unterstützung unserer Partner HS Hamburger Software, Porsche, Bilstein, H&R und Sandtler. Meine Konzentration ist also nicht gestört. Wenn ich Rallye fahre, fahre ich Rallye. Und ich kann mich darauf verlassen, dass Organisation und Technik in guten Händen sind.â

Du bist in den vergangenen Jahren für Skoda gefahren, jetzt sitzt du im Porsche.
Wie passt das zusammen?

MK “Das ist gar kein Problem. Ich habe weiterhin einen Vertrag bei Skoda, fahre historische Veranstaltungen im Skoda 110R, mache PR-Auftritte und Fahrerlehrgänge. Das Porsche-Projekt läuft unabhängig davon. Ich bin also noch Skoda-Mann und fahre zusätzlich mit meinem eigenen Team in der DRM. Unser neues Team Kahle Motorsport wollen wir übrigens künftig weiter ausbauen und den Porsche auch an andere Fahrer vermieten.â

Du hast viele Jahre im World Rally Car gesessen. Wo liegen die groÃen
Unterschiede zum Porsche 911 GT3?

MK “Der Porsche ist viel näher an der Serie. Man muss beispielsweise Kuppeln beim Schalten. Beim Beschleunigen ist das Thema Traktion viel entscheidender als beim WRC und auch auf der Bremse muss man mehr Gefühl haben. Der Porsche ist eben keine reine Rallyemaschine wie ein World Rally Car. Trotzdem macht es sehr viel SpaÃ, das Auto am Limit zu bewegen.â

Welche Ziele hast Du Dir für die restliche DRM-Saison gesetzt?

MK “Zunächst einmal wollen wir unsere gute Serie fortführen. Wir sind drei Mal praktisch ohne nennenswerte technische Probleme angekommen. Das finde ich fantastisch für ein neues Team mit einem neuen Auto. In der zweiten Saisonhälfte wollen wir wie bei der Vogelsberg erneut aufs Podium fahren. Wir haben noch Möglichkeiten uns zu entwickeln. Beim nächsten Test wollen wir das Fahrwerk weiter auf meinen Fahrstil anpassen und Detailarbeiten in verschiedenen Bereichen vornehmen.â

Die halbe DRM-Saison liegt bereits hinter Euch. Mit welchen Gefühlen blickst Du auf
die ersten drei Läufe zurück?

Thomas Schünemann “Die Rallyes haben gezeigt, dass einem in der DRM nichts geschenkt wird. Wir hatten bisher bei allen drei Läufen weniger Glück und hoffen dass sich das in der zweiten Hälfte ändert, das wäre der gerechte Ausgleich. Persönlich freut mich das uneingeschränkt positive Feedback der Fans und Medien. Das zeigt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Im Service wurden wir manchmal regelrecht belagert, das macht richtig Freude.â

Wie siehst Du das Duell Porsche gegen Mitsubishi in der DRM?

TS “Die ersten Läufe haben gezeigt, dass sich die Befürchtungen der Konkurrenz nicht bestätigt haben, die Porsche-Armada würde den Rest einfach überrollen. Sicherlich haben die Porsche in bestimmten Situationen Vorteile, aber auf Schotter oder bei Nässe sind die Mitsubishi und Subaru nicht zu halten. Insgesamt ist es ein spannendes Duell, und das ist doch das Wichtigste für unseren Sport.â

Was habt ihr Euch für den restlichen Saisonverlauf vorgenommen?

TS “Wir werden weiter intensiv daran arbeiten, das Auto noch wettbewerbsfähiger zu machen. Insgesamt werden wir uns als Team noch weiter entwickeln und dann schauen wir, wo wir am Ende liegen.â

Apropos Team: Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Matthias und dem Team
Kahle Motorsport?

TS “Das Team ist absolute Spitze in Sachen Professionalität. Von der technischen Betreuung bis hin zur Verpflegung stimmt einfach alles. Die Vor- und Nachbereitung ist einfach optimal, da machen Fredy Nowak, Jens Herkommer und alle anderen einfach einen tollen Job. Die Professionalität bemerke ich auch bei Matthias im Cockpit. Er gibt mir ein sehr genaues Feedback zu Timing, Betonung und Pausen beim Vorlesen, so dass wir mittlerweile eine unglaubliche Präzision erreicht haben.

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