Jatrophanuss: Biodiesel bei dem keiner verhungert

Jatropha_biodiesel_3 In jüngster Zeit ist der Einsatz von Speiseölen als Kraftstoff in Verruf geraten; es wird als ethisch bedenklich angesehen Lebensmittel für Energiezwecke zu verbrennen, während Menschen verhungern. Nicht so bei Jatropha! Deren Ãl ist wegen seiner Giftstoffe ungenieÃbar. Die Jatrophanuss stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Die Pflanze enthält mehrere Giftstoffe, die sie vor FraÃfeinden schützt. Sie ist, was den Boden und das Klima angeht, nicht sehr anspruchsvoll, sie könnte vielleicht sogar in der Sahara wachsen. Im 19. Jahrhundert führten die französischen Kolonialherren die Jatrophanuss in Ghana ein. Dort verwendeten sie ihr Ãl als Brennstoff für StraÃenlaternen.

Foto Pamoja

Inzwischen hat durch ein Entwicklungshilfeprojekt mit Unterstützung der Fachhochschule Gelsenkirchen ein Dorf in Ghana bescheidenen Wohlstand erreicht. Die Menschen bauen die Jatrophanuss wieder an und erzeugen mit dem Ãl elektrischen Strom. Der Pressrückstand wird zu Biogas fermentiert, der Fermentationsrücktand wird als Dünger auf die Felder gebracht. Auch als Kraftstoff fürs Auto wird das Ãl der Jatrophanuss bereits erprobt. Dafür wird es mit Methanol umverestert, dabei können die restlichen Pflanzenteile wieder als Dünger wiederverwertet werden und wenn es gelänge die Giftstoffe zu isolieren, könnten sie auch als Pflanzenschutzmittel verkauft werden.

Comments

One response to “Jatrophanuss: Biodiesel bei dem keiner verhungert”

  1. Maschenka Jennert Avatar
    Maschenka Jennert

    Guten Morgen,
    Gerade habe ich Ihren Artikel gelesen. Wie oft im Jahr kann man denn die Jatrophanüsse ernten? In drei Wochen werden mein Vater und ich nach Ghana reisen und würden uns gern mal in der Praxis ansehen, wie Jatrophanüsse verarbeitet werden. Können Sie uns weiterhelfen?
    Herzliche GrüÃe,
    Maschenka Jennert

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *