Lamborghini Miura: Die erste Legende aus Sant’Agata

Lamborghini_miura_sv_1971_gro Beim Klang des Wortes Lamborghini denkt der GroÃteil der autofahrenden Bevölkerung an Ehrfurcht gebietende Namen wie Countach, Diablo oder Gallardo. Der Kenner allerdings hat noch ein anderes Modell des altehrwürdigen Ferrari-Konkurrenten im Kopf: den Lamborghini Miura. Diesem Auto hat der Konzern es massgeblich zu verdanken, dass er heute überhaupt noch besteht.

Der Miura war 1966 nach dem 350 GT der zweite PKW der Firma Automobili Lamborghini, die aus der ursprünglich zur Traktorenherstellung gegründeten Manufaktur Lamborghini hervor ging. Gleichzeitig war er dafür verantwortlich, dass das die noch junge Sportwagenschmiede Umsatz und Gewinne machen konnte, wodurch finanzielle Mittel zur weiteren Entwicklung und Produktion frei wurden. Zudem begann mit dem Miura die bis heute anhaltende Tradition des Hauses, die Modelle auf Namen aus der Welt des Stierkampfes zu taufen. Eduardo Miura war ein angesehener Kampfstierzüchter und Namenspate des gleichnamigen Modells. Damit folgte Ferrucio Lamborghini seiner eigenen Idee, denn auch das Markensymbol – der Murciélago – war nach einem Stier benannt worden, der im Jahr 1879 in einem Stierkampf trotz 24 Lanzenstössen nicht zu Boden ging und deshalb aus Respekt vor so viel Kraft mit dem Leben davon kam. Diese unbändige Stärke soll von den Modellen der Italiener verkörpert werden. Nun sieht aber gerade der Miura auf den ersten Blick nicht so imposant und brachial aus, wie sein Nachfolger Countach oder die heutigen Modelle Gallardo und Murciélago. Mit dem freundlichen “Augenaufschlag” inklusive Wimpern und einer geschwungenen Karosserie wirkt er eher grazil und elegant.Miura_augen

Der Blick auf das Datenblatt verrät aber etwas anderes: V12-Mittelmotor, 350 PS (später als S-Version 370PS, als SV sogar 385 PS), 280 km/h Höchstgeschwindigkeit und weniger als 7 Sekunden von 0 -100 km/h. Trotzdem war diese Leistung relativ problemlos auf den Asphalt zu bringen, mal abgesehen von den ein oder anderen Horrorgeschichten von abhebenden Miuras.  Lamborghini_miura_heck_gro
AuÃerdem bestach der Miura, wie andere Lamborghinis übrigens auch, durch eine Tugend, die man gerade den italienischen Herstellern nicht unbedingt nachsagt: eine hochklassige Verarbeitungsqualität. Wer sich also in die 110 cm flache Flunder hineingefädelt hatte, wurde mit feinstem Leder und anderen edlen Materialien belohnt und konnte auf Wunsch sogar mit elektrischen Fensterhebern, Radio und Klimaanlage verwöhnt werden. Die beiden letzteren werden aber wohl ihre liebe Mühe bei der Ausübung ihrer Funktion gehabt haben. Mit dem Motor im Nacken ist es im Miura so heiÃ, dass die Klimaanlage nicht die geringste Chance hat, hinter den Ohren faucht das Aggregat zudem in einer Lautstärke, die das Radio zum lächerlichen Accessoire werden lässt. Also lieber verzichten und Gewicht sparen. So hielten es die meisten Käufer denn auch.
Das Legenden niemals sterben, zeigten Lamborghini mit der Studie Miura Concept auf den Motorshows in Detroit und Los Angeles 2006. Nahezu unverändertes Design, und trotzdem extrem modern stand er da, im gleichen Giftgrün, dass auch schon vor 40 Jahren die Farbpalette bereicherte. Ob er so – natürlich unter Audi-Regie – wiedergeboren wird? Man kann es nur hoffen!Lamborghini_miura_concept

Lamborghini_miura_concept2

Comments

One response to “Lamborghini Miura: Die erste Legende aus Sant’Agata”

  1. Lars Avatar
    Lars

    Reicht, wenn du’s einmal sagst, Namenloser!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *