Ein Auto mit politischem Problem, das findet man selten. Natürlich liesse sich trefflich darüber streiten, ob es wirklich “PC” ist, mit einem SUV durch ein Naturschutzgebiet zu brettern, doch beim Mercedes 540 K lang ist die Situation ein wenig anders. Bei diesem Wagen, der auch als W24 bekannt ist, handelt es sich laut Spiegel um das Prestigemobil der NS-Regierung. Präsentiert im Jahr 1936 wurden insgesamt nur sechs (oder ggf. nur drei) Modelle gebaut und an die damalige Regierung geliefert. Nun ist eines der Modelle und angesichts der geringen Stückzahl vermutlich das letzte verbliebene in Ãsterreich aufgetaucht und steht zum Verkauf. Die Echtheit wurde bereits vom Hersteller zertifiziert. Auch wenn die schnöden Daten hier vermutlich wenig interessieren, sei an dieser Stelle verraten, dass der Achtzylinder mit seinen 5,4 Litern eine Leistung von 115 PS auf die StraÃe bringt. Der Verbrauch liegt bei aberwitzigen 30 Litern auf 100 Kilometern, doch darf davon ausgegangen werden, dass das 1,25 Millionen Euro teure Mobil vermutlich eher selten gefahren wird.
Doch ist es überhaupt politisch korrekt, ein solches Auto zu kaufen, zu besitzen oder gar zu fahren? SchlieÃlich ist es durchaus möglich, dass selbst Hitler schon auf den Ledersitzen Platz genommen hat. Die Antwort hängt nach meinem Dafürhalten vom Kontext ab. Denn wenn ein Museum den Zuschlag bekäme, wäre dies sicherlich wünschenswerter, als würde ein Geschäftsmann damit versuchen, seinen Kunden zu imponieren. Man darf gespannt sein, wer letzten Endes den Zuschlag erhält …
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