Das hatte sich Porsche anders gedacht: Eigentlich wollte man sich zusätzlich zu den bereits gesammelten 51 Prozent der VW-Aktien auch noch ganz still und leise weitere 25 Prozent der Stammaktien von VW ergattern. Zu diesem Zweck hatte Porsche mit mehreren Banken einen Vertrag abgeschlossen: Die Banken sollten die Stammaktien von VW für Porshe kaufen und sie dann an Porsche zu einem vorher vereinbarten Preis wieder verkaufen.
So etwas ist nätürlich ganz schön kostspielig. Bezahlt werden sollte das durch einen Kniff alles von VW selbst. Porsche hatte darauf spekuliert, dass die EU das VW-Gesetzt per Klage kippen würde. Als nächstes hätte man dann einfach einen Gewinnabführungsvertrag bei VW durchsetzen können und schon hätte man Zugriff auf die Kassen von VW gehabt um sich benötigte Mittel zu beschaffen. Dazu kann man nur sagen, dass Porsche sich in dieser Sache klar verspekuliert hat. Nun besteht das Problem, dass in den Verträgen, die Porsche mit den Banken geschlossen hat auch festgelegt ist, dass falls Porsche die Aktien von VW doch nicht kaufen sollte, die Bank die Aktien wieder an der Börse verkauft. Das wäre an sich kein Problem; aber es wurde ein Preis von 130 Euro pro Aktie festgelegt, für den Porsche die Aktien von den Banken hätte abkaufen sollen. Wenn die Bank die Aktien an der Börse verkauft muss Porsche den Differenzbetrag tragen, wenn die Banken keine 130 Euro pro Aktie erzielen können. Experten vermuten, dass die Aktien wohl für 80 Euro verkauft werden, was bedeutet, dass Porsche 50 Euro pro verkaufter Aktie drauflegen muss. Nachdem sich Porsche so sehr verspekuliert hat, kann man sich eventuell vorstellen, warum zur Zeit so schlechte Stimmung bei Porsche herrscht.
Quelle: sueddeutsche.de, Bild: dasautoblog.com