Author: axel mattes

  • Eine Brennstoffzelle, die mit Zucker läuft

    Blatt mit grünem Blattfarbstoff In der neuesten Ausgabe des Inderscience Publication International Journal of Global Energy Issues wird eine neuartige Brennstoffzelle beschrieben, die mit Traubenzucker (Glucose) läuft.

    Forscher der Oita University in Japan arbeiten gerade an einem Prototyp. Die Brennstoffzelle verbindet praktisch die Photosynthese, mit der die Pflanzen aus Sonnelicht Energie gewinnen, mit unserem Stoffwechsel.

    Die nachwachsenden Rohstoffe, die für diese Brennstoffzelle genutzt werden können, sind zum Beispiel Stärke, Cellulose, Rübenzucker oder Milchzucker. Diese etwas komplizierteren Zuckermoleküle lassen sich durch Fermentation in die einfachere Glucose aufspalten. Aus Glucose können dann durch Enzyme Wasserstoff-Ionen freigesetzt werden. Solche Enzyme sind auch an zentralen Stoffwechselwegen in unserem Körper beteiligt.

    Dieser letzte Schritt wird in der “süÃen Brennnstoffzelle” genutzt, um einige Millivolt elektrische Spannung zu erzeugen. Das Modell der Brennstoffzelle besteht aus einer transparenten, leitfähigen Glaselektrode, die mit einem Farbstoff belegt ist, der die Photosynthese nachahmen kann. Diese Beschichtung gibt die absorbierte Energie an eine andere Schicht auf der Elektrode weiter, die Enzyme enthält, die aus Glucose Wasserstoff-Ionen freisetzen. Die Glaselektrode ist über ein elektrisches Kabel mit einer Platinelektrode verbunden. Beide Elektroden tauchen in eine Glucoselösung ein.

    Wenn nun Licht auf die lichtaktive Elektrode fällt, werden an ihr aus Glucose Wasserstoff-Ionen freigesetzt. Diese Wasserstoff-Ionen wandern zur Platinelektrode und nehmen dort Elektronen auf. Es flieÃt ein elektrischer Strom.

  • Stiftung Warentest testete Navigationsgeräte

    Test1207gross_2 Die Die Stiftung Warentest kam zu dem Ergebnis, dass die meisten Navigationsgeräte die Autofahrer zuverlässig an das gewünschte Ziel führten. Sie testete 14 Navigationsgeräte. “Gute” Navigationsgeräte gibt es schon für 220 Euro. Die Unterschiede sind oft in der Handhabung und Ausstattung versteckt.

    Die Navigation funktioniert in der Regel gut. Jedoch berechnen die meisten Modelle die Fahrzeit zu kurz. Sie gehen wohl davon aus, dass man überall die Höchstgeschwindigkeit fahren kann. Auch führen viele Navigationsgeräte die Route über MautstraÃen und Fährverbindungen, obwohl extra eingestellt wurde, diese zu vermeiden.

    Manche Geräte arbeiten auch sehr langsam, der Sony NV-U92T benötigt über acht Minuten um nach dem Einschalten die eigene Position zu bestimmen. Erfreulich ist, dass die meisten Navis auch im Tunnel weiter navigieren und aktuelle Verkehrsmeldung berücksichtigen.

    Das ausführliche Ergebnis steht in der Dezemberausgabe von “Test” oder im Internet.

  • Disussion: Klimawandel – Risiko für die deutsche Automobilindustrie

    Hybridauto Wie die Ludwigsburger Kreiszeitung berichtete, lud der Ludwigsburger Kreisverband der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU zur Diskussion. Diskutiert haben Matthias Wissmann (Präsident des Verbands der Automobilindustrie), Grünen-Chef Reinhard Bütikofer und Herbert Ampferer (Porsche-Umweltvorstand).

    Bütikofer fordert von der Industrie den Bau umweltfreundlicherer Autos und ein Tempolimit. Der ehemalige Bundesverkehrsminister Matthias Wissman bezeichnet das Tempolimit als Ladenhüter. “Unsere Autoindustrie lebt weltweit vom Signet Autobahn-tested”, er befürchtet einen Schaden fürs Image deutscher Autos. Die VDA-Strategie ist es Motoren zu optimieren und Wasserstoff- und Brennstoffzellenautos zu entwickeln. Wissmann fordert auch eine dreijährige Steuerbefreiung für Autos, die 100 Gramm CO2 oder weniger je Kilometer ausstoÃen.

    Der Porsche-Umweltvorstand Ampferer meint, “Verbrauchstechnologien kosten Geld, das letzlich der Kunde bezahlen muss.” Die Oberklasse wird die neuesten Technologien beinhalten, nicht die billigeren GroÃserienmodelle.

    Wissmann sagte, “Wir sind bereit, EU-Regelungen mitzutragen”, aber nicht nach dem Rasenmäherprinzip, sondern so, dass groÃe Autos mehr CO2 ausstoÃen dürfen als kleine. Bütikofer glaubt jedoch nicht, das Deutschland einheitliche Schadstoffregelungen im EU-Rat verhindern kann. Leichte und sparsame Autos seien gefragt, “die Autoindustrie, die das am ehesten begreift, hat die Nase vorn”.

    Bei all den Streitthemen waren sich alle jedoch in einem Punkt einig: Der Klimawandel stellt die Industrie vor groÃe Herausforderungen.

  • Stiftung Warentest: Autobatterien vor dem Winter checken lassen!

    Test_2 Die Stiftung Warentest hat 12 Autobatterien für Kompakt- bis Mittelklasse-PKW auf Leistungsangaben, Haltbarkeit und Gebrauchseigenschaften getestet. Drei der 12 Autobatterien waren “gut”, jedoch auch zwei “mangelhaft”.

    Die Autobatterie ist nach den Statistiken der Automobilclubs die häufigste Pannenursache. Deshalb sollte man die Batterie regelmäÃig in der Werkstatt testen lassen. Jetzt, vor dem Winter, ist dafür ein guter Zeitpunkt.

    Wenn man eine neue Batterie einbauen lassen muss, kostet eine “gute” um 130 Euro. Bei “guten” Batterien werden die Leistungsangaben dann aber auch erfüllt.

    Bei einigen Batterien wurde abgewertet, weil “weniger drin ist als auÃen drauf steht”, schreibt die Novemberausgabe von “Test”. Untersucht wurden der Kaltstartstrom, die Kapazität, der Wasserverbrauch, die Ladungsaufnahme, die Rüttelfestigkeit, und die Tiefentladung. Bei der wichtigen Zyklenfestigkeit waren immerhin 6 von 12 “gut”.

    Die ausführlichen Ergebnisse finden sich in der Novemberausgabe der Zeitschrift “Test”.

  • Mehr über Choren: Wiedergeburt einer alten Technologie

    Prof. Dr. Franz Fischer (links) und Dr. Hans TropschIn Millionen von Jahren hat die Natur aus abgestorbenen Meerestieren durch extrem hohe Drucke und Temperaturen Erdöl und -gas gemacht. Dabei wird die organische Substanz der Körper (Proteine, Kohlenhydrate und Fett) langsam in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Ãber das Fischer- Tropsch-Verfahren, das die deutschen Chemiker Franz Fischer und Hans Tropsch in den 1920er Jahren entwickelten wird Choren nun grünen Diesel herstellen.

    Im Fischer-Tropsch-Verfahren werden aus Synthesegas (eine Mischung aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff) mit Hilfe von Katalysatoren unter hohen Drucken und Temperaturen Kohlenwasserstoffe synthetisiert. Dieses Verfahren wurde in Deutschland schon mal angewandt um aus Kohle Diesel zu machen, als im Zweiten Weltkrieg die Erdöllieferungen nach Deutschland gestoppt wurden. In Südafrika wird noch heute aus Kohle, die in dort reichlich vorkommt, Diesel hergestellt. Jetzt wird diese Technik wieder angewandt, um aus Biomasse Diesel zu machen, daher auch der Fachbegriff BtL (Biomass to Liquid). GewissermaÃen eine natürliche Erdölproduktion im Zeitraffer. Dafür wird Holz wie bei der Holzkohleherstellung verschwelt. Aus diesen Verbrennungsgasen wird dann unter hohem Energieverbrauch Synthesegas hergestellt, das schlieÃlich im Fischer-Tropsch-Verfahren zu Diesel wird.

  • Jatrophanuss: Biodiesel bei dem keiner verhungert

    Jatropha_biodiesel_3 In jüngster Zeit ist der Einsatz von Speiseölen als Kraftstoff in Verruf geraten; es wird als ethisch bedenklich angesehen Lebensmittel für Energiezwecke zu verbrennen, während Menschen verhungern. Nicht so bei Jatropha! Deren Ãl ist wegen seiner Giftstoffe ungenieÃbar. Die Jatrophanuss stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Die Pflanze enthält mehrere Giftstoffe, die sie vor FraÃfeinden schützt. Sie ist, was den Boden und das Klima angeht, nicht sehr anspruchsvoll, sie könnte vielleicht sogar in der Sahara wachsen. Im 19. Jahrhundert führten die französischen Kolonialherren die Jatrophanuss in Ghana ein. Dort verwendeten sie ihr Ãl als Brennstoff für StraÃenlaternen.

    Foto Pamoja

    Inzwischen hat durch ein Entwicklungshilfeprojekt mit Unterstützung der Fachhochschule Gelsenkirchen ein Dorf in Ghana bescheidenen Wohlstand erreicht. Die Menschen bauen die Jatrophanuss wieder an und erzeugen mit dem Ãl elektrischen Strom. Der Pressrückstand wird zu Biogas fermentiert, der Fermentationsrücktand wird als Dünger auf die Felder gebracht. Auch als Kraftstoff fürs Auto wird das Ãl der Jatrophanuss bereits erprobt. Dafür wird es mit Methanol umverestert, dabei können die restlichen Pflanzenteile wieder als Dünger wiederverwertet werden und wenn es gelänge die Giftstoffe zu isolieren, könnten sie auch als Pflanzenschutzmittel verkauft werden.