Jeder kennt die nervige, dudelige Musik der zweitklassigen privaten Radiosender. Nichts nervt mehr beim Autofahren, als immer zur selben Zeit Nik Kershaws “The Riddle” hören zu müssen. BMW möchte mit einem neuartigen System Abhilfe schaffen und den Fahrer zum Programmchef werden lassen. Der Fahrer kann dann zusammenstellen, wie sein Tag beginnt. Beispielsweise zuerst der aktuelle Verkehrsfunk, dann die Nachrichten – erst vom Lokalsender, dann von BBC. So kann jeder seine Rundfunkvorlieben ausleben.

Die BMW-Forscher stellen sich das so vor: Der Nutzer wählt sein Lieblingsprogramme aus – etwa Nachrichtensendungen, Dokumentationen, Verkehrsinformationen, Musiksendungen, Hörspiele, stellt sie zusammen und kann dann, je nach Bedarf und Gelegenheit hören, überspringen, wiederholen und unterbrechen. Dabei ist es vollkommen unerheblich wo man sich befindet, da das Radio via Internet die Programme empfängt. So kann in der Ferne die Lieblingssendung des Lokalsenders, oder in der Heimat, die im Urlaub neuentdeckte spanische Jazz-Sendung verfolgt werden. Das Musikprogramm orientiert sich automatisch am Sound, so dass ähnlich klingende Stücke zusammengestellt werden und man nicht jeden Tag die selben Stücke hören muss. Es wird sicherlich noch einige Jahre dauern, bis dieses System in Fahrzeugen verbaut wird, gerade auch, weil einige rechtliche Fragen noch ungeklärt sind. Ich jedenfalls freue mich auf das System und hoffe, dass andere Hersteller dem Beispiel folgen und damit diese Entwicklung schneller vorantreiben werden.