Author: christian kaiser

  • Briatore-Verbannung: Italiener wittern Verschwörung

    Briatore-Verbannung: Italiener wittern Verschwörung

    Flavio Briatore in alter Funktion am Renault-Kommandostand

    Die Tage Flavio Briatores in der Formel 1 sind gezählt. Im erschütternden Skandal um ein manipuliertes Rennen ist gestern ein Urteil gefällt worden, das dem Italiener auf Lebenszeit verbietet Funktionen innerhalb der FIA wahrzunehmen. Die Höchststrafe. Dazu kommt, dass damit auch die Zeiten als Mitbesitzer des britischen FuÃball-Zweitligisten Queen Park Rangers vorbei sein könnten. Nach Angaben der Football League dürfe niemand Clubbesitzer sein, der aus einem Sportverband ausgeschlossen wurde. In Italien wittert man nach der Entscheidung des Motorsport-Weltrates eine Verschwörung…

    Wie italienische Medien heute berichteten, will Briatore, der sich ungerecht behandelt fühlt und zurecht um sein Image fürchtet, den Automobil-Weltverband verklagen. In der ‘Gazetta’ ist zu lesen, dass der 59-Jährige Opfer des persönlichen Rachefeldzugs Max Mosleys, scheidender FIA-Präsident, geworden sei, der ihn schon längst aus dem Sport haben wollte. “Hier geht es nicht um ein Gerichtsurteil, sondern um eine echte Abrechnung. Warum hat man ihn nicht gleich gehängt?” Die spanische ‘AS’ sieht den Fall ähnlich. Dass das “Urteil stinkt”, befindet die ‘Corriere dello Sport’ und ‘Tuttosport’ attestiert Briatore “das Opfer einer Verschwörung” geworden zu sein. ‘La Repubblica’ bennent die Schuldigen: “Die Freunde Max und Bernie köpften Briatore und und retteten ohne Scham alle anderen Hauptaktuere des schlimmsten Skandals der Formel-1-Geschichte.” Eine harte Kritik an Briatores ehemaligem Arbeitgeber Renault äuÃert die ‘Gazetta dello Sport’ “Renault hat nicht gezögert, den Mann auf den Scheiterhaufen zu werfen, der dem Rennstall vier WM-Titel schenkte – nur, um mit einem milden Urteil davon zu kommen”.
    Auch aus den spanischen Reihen hagelte es Kritik an dem Richterspruch.”Man nahm ihm die Möglichkeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen”, donnerte Carlos Garcia, Präsident des spanischen Automobilverbandes. Diesem dürfte es nicht schmecken, dass Briatore den spanischen Nationalhelden Fernando Alonso nicht mehr managen darf. Gemeinsam feierten der Lebemann und sein Zögling immerhin zwei gewonnene Weltmeisterschaften. Das heute gefällte Urteil erlaubt es Briatore nun nicht mehr Fahrer in Beraterfunktion zu betreuen. Auch Nelson Piquet jr., der, nachdem er bei Renault rausflog, die FIA überhaupt erst auf die Idee brachte, dass das Singapur-Rennen geschoben war und Marc Webber gehörten zu den von Briatore geförderten Formel-1-Piloten.

  • Renault F1: Kann Alain Prost dem Team zu neuem Ansehen verhelfen?

    Renault F1: Kann Alain Prost dem Team zu neuem Ansehen verhelfen?

    Alain Prost

    Flavio Briatore hat nach der Affäre um das manipulierte Shanghai-Rennen in der vergangenen Formel-1-Saison bei Renault nichts mehr zu melden. Das Ansehen des Teams ist dahin und heute könnte der Motorsport-Weltrat der FIA eine empfindliche Strafe gegen Briatores ehemalige Mannschaft verhängen. Die Sport-Welt ist sich einig, dass das Verhalten des Lebemanns dem Image der Königsklasse geschadet hat. Nun sollte jemand den Rennstall übernehmen, der in allen Belangen integer ist. Alain Prost wäre ein geeigneter Kandidat…

    Der ehemalige Formel-1-Pilot Prost scheint von dem Gedanken zumindest nicht abgeneigt zu sein. “Während meiner ganzen Karriere habe ich mit Integrität gearbeitet und die Formel 1 muss dringend ihre Moral wieder gewinnen”, äuÃerte der viermalige Weltmeister gegenüber der ‘Mail on Sunday’. Zwar wurde Renault in dem Zusammenhang nicht erwähnt, doch bei genauer Betrachtung erscheint die Aussage wie eine Bewerbung. Immerhin hat Prost, der zwischenzeitlich immer wieder in verschiedenen Rennserie antrat, bereits Erfahrungen auf dem Gebiet des Team-Managements sammeln können, als er Ligier übernahm und von 1997 bis 2001 einen F1-Rennstall unter eigenem Namen betrieb. Das Team musste letzlich Insolvenz anmelden, doch einen groÃen Vorwurf kann man dem 54-Jährigen daraus nicht machen. Als in der Saison 2000 Motorenpartner Peugeot ein Triebwerk lieferte, das an 17 Rennwochenden 55 mal abrauchte, entschied sich der Franzose einen Kunden-Deal mit Ferrari abzuschlieÃen. Da Prost Grand Prix finanziell bereits angeschlagen war, kamen die hohen Kosten dafür äuÃerst ungelegen. Als sich zudem für die kommende Saison kein neuer Hauptsponsor finden lieÃ, wurde endgültig das Licht ausgeknipst. Alain Prost und Renault könnten zu soetwas wie einem französischen Motorsport-Traumpaar avancieren und der Nationalheld dürfte dem angekratzen Ansehen der Truppe zu neuem Glanz verhelfen. (Foto: leblogauto.com)

  • Audi: Neue Montagehalle in China

    Audi: Neue Montagehalle in China

    Audi Monteure: Sitzstreik im Werk Ingolstadt

    China ist ein sich rasch entwickelnder Markt, der einigen hiesigen Unternehmen durchaus eine goldene Zukunft bescheren kann. Audi hat nun gemeinsam mit seinem Joint-Venture-Partner FAW eine neue Montagehalle auf dem Werksgelände in Changchun eröffnet. Rund 100 Millionen Euro wurden für das Vorhaben investiert. Auf einer Fläche von knapp 82.000 Quadratmetern werden künftig die Audi-Modelle A4 Langversion und das SUV Q5 gebaut werden…

    Ziel ist es, in China bis zum Jahr 2015 einen jährlichen Absatz von 200.000 Fahrzeugen zu realisieren. Zu diesem Zwecke soll neben der Erweiterung der Produktionskapazitäten auch das Händlernetz auf mehr als 200 Partnerbetriebe ausgebaut werden. Momentan gibt es im Land des Lächelns lediglich 139 Verkaufsstellen sowie 14 Audi-Stützpunkte.(Foto: Daylife)

  • Um die Wurst: Vettel kämpft “bis zum letzten Atemzug”

    Um die Wurst: Vettel kämpft “bis zum letzten Atemzug”

    Vettel nach dem Qualifying zum GP von England

    Die Ausgangsposition im Kampf um die WM-Krone ist denkbar schlecht für Sebastian Vettel. Es sind noch maximal 40 Punkte zu vergeben, der Rückstand des Heppenheimers auf den Tabellenführer Jenson Button beträgt stolze 26 Zähler. Dazu kommt der Motorenengpass bei Red Bull. Aufgrund diverser Motorschäden muss man nun sparsam mit den verbleibenden Triebwerken umgehen: An ausgiebige Trainingsfahrten ist nicht zu denken. Dennoch sieht Vettel die Chance seines Lebens und möchte bis zum letzten Meter um die Weltmeisterschaft fighten…

    Im Interview mit ‘formula1.com’ offenbart der 22-Jährige seine kämpferische Natur.  Ãberall und zu jeder Zeit sehe er die beste Chance anzugreifen, um die monumentale Punkte-Lücke zu Button zu überwinden. “Von jetzt an ist es unser Ziel zu gewinnen. Wir werden jedes Rennen einzeln betrachten, am Ende die Punkte zählen und sehen ob es genügend sind, oder nicht. Es ist wahr, dass die Lücke riesig ist – 26 Punkte sagen alles – es wird schwer das aufzuholen, aber seid sicher, dass wir es versuchen werden!” An den Trainingssitzungen am Freitag werde Vettel nur wenig teilnehmen. Es sei zu gefährlich “einen weiteren Defekt” zu riskieren. Andernfalls müsse man die Strafversetzung in der Startaufstellung akzeptieren und ein frisches Triebwerk verbauen. Der Optimismus schwindet jedoch nicht: “Ich werde bis zum letzten Atemzug, bis zur letzten Minute kämpfen. […] Jeder der Top-Drei oder -Vier hat eine klare Chance. Für einige ist die Chance gröÃer, für andere kleiner. Es wäre eine ziemliche Ãberraschung, wenn Rubens (Barrichello, Anm. d. Red.) am Ende den Titel holen würde. Er wird immer stärker, aber er ist recht alt. Es wäre etwas ganz besonderes für ihn, aber das gilt für jeden von uns. Keiner von uns ist bisher Weltmeister gewesen. Wir werden sehen.”

  • GroÃer Preis von Südkorea: Regierung erlässt “F1-Gesetz”

    GroÃer Preis von Südkorea: Regierung erlässt “F1-Gesetz”

    Bernie Ecclestone auf einer PressekonferenzSelten gab es so viele Spekulationen um die Einführung neuer Rennstrecken und die Reaktivierung ausgemusterter Kurse in den Rennkalender der Formel 1, wie in den vergangenen Monaten. Nun macht Südkorea einen groÃen Schritt auf dem Weg zur Ausrichtung eines eigenen Grand Prix. Regierung und Opposition beschlossenen, wie ‘ESPNSTAR.com’ berichtet, ein “F1-Gesetz”, das den Bau und das Management einer Rennstrecke stützen soll. Diese Gesetzgebung der koreanischen Politik ist historisch…
    Wurde doch erstmalig ein Gesetz zur Unterstützung des Motorsports erlassen. Die Regierung werde die Mittel zur Verfügung stellen, um die Strecke, die in Yongam in der Provinz Jeollanam-do (Süd-Jeolla) liegen wird, zu errichten. Ferner wurden die Gelder durch private Investoren aufgestockt. “Mit der Verabschiedung des F1-Gesetzes, dem Bau der Rennstrecke und dem damit verbundenen Grad des Voranschreitens, wird der Traum eines internationalen Motorsportkurses Wirklichkeit”, wird Young-Cho Chung, Geschäftsführer des koreanischen Rennpromoters zitiert. “Durch das Aufrechterhalten starker kooperativer Beziehungen mit der Zentralregierung und die Unterstützung auf nationaler Ebene, werden wir unser Bestes tun, um den 2010 F1-Korea-Grand-Prix zu einem beispiellosen Erfolg werden zu lassen.” Blöd ist da nur, dass auf dem bereits veröffentlichten Vorab-Rennkalender keine Rede von einem Rennen in Korea ist. Im Oktober werden Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone und der Motorsport-Weltrat den offiziellen Terminplan für die kommende Saison veröffentlich – vielleicht dann doch mit einer Veranstaltung in Yongam.

  • Interview: Häkkinen glaubt nicht an ein starkes Massa-Comeback

    Interview: Häkkinen glaubt nicht an ein starkes Massa-Comeback

    Häkkinen.jpg

    Im Dezember möchte Felipe Massa in den Motorsport zurückkehren. Der Brasilianer, der sich nach einem schweren Unfall beim Qualifying zum GroÃen Preis von Ungarn nun voll und ganz auf seine Genesung konzentriert, hat sich vorgenommen an einem Kartrennen in São Paulo teilzunehmen. Beim Formel-1-Team von Ferrari wird seine Rückkehr sehnsüchtig erwartet. Allerdings bezweifeln einige Insider, dass Massa in der Königsklasse jemals wieder so stark sein wird, wie vor dem Crash…

    So attestiert auch Mika Häkkinen dem 28-Jährigen, dass der Wiedereinstieg in die Königsklasse nicht leicht werden wird. Der Ex-Weltmeister selbst konnte sich nach einem schweren Unfall 1995 nur schwer erholen. Andererseits ging es danach mit der Karriere des “Flying Finn” erst so richtig los. “Als ich damals 1995 meinen Unfall hatte, war es rein psychologisch sehr schwierig wieder zurückzukommen. Ich blieb für eine lange Zeit im Krankenhaus und fühlte mich sehr gebrechlich. Ich befand jedoch, dass meine Form zu diesem Zeitpunkt in dem Jahr (nach der Verletzung) besser und besser wurde, auf einmal verbesserte sich auch meine Kondition und ich wusste ich würde zurückkehren. Ich war nicht im Begriff aufzuhören”, erklärte der F1-Champion von 1998 und 1999 in einem Exklusiv-Interview mit der Sportplattform ‘ESPNSTAR.com’.

  • Brawn GP: Bahnt sich ein Werksvertrag mit Mercedes an?

    Brawn GP: Bahnt sich ein Werksvertrag mit Mercedes an?

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    Wer fährt nächstes Jahr mit welchem Motor? Das ist die eine interessante Frage im Triebwerkspoker. Doch mindestens genauso von Beudeutung ist die strategische Motorenwahl. McLaren und Mercedes verbindet seit Jahren eine enge Partnerschaft. Nun schiebt sich offenbar das neue Erfolgsteam Brawn GP dazwischen und stellt die Ehe McLaren-Mercedes auf den Prüfstand.Gerüchten zufolge möchte die Marke mit dem Stern in den nächsten drei Jahren beim Honda-Nachfolger-Team einsteigen…

    Laut ‘Auto Bild motorsport’ seien die Fahrer bereits informiert: “Ross Brawn hat uns Fahrer darüber informiert, dass er mit Mercedes groÃes vor hat”, wird Rubens Barrichello zitiert und zeigt damit, dass in den Gerüchten möglicherweise ein Fünkchen Wahrheit steckt. (Foto: Daylife)

  • Williams: Hülkenberg wird Stammfahrer

    Williams: Hülkenberg wird Stammfahrer

    Potimao 2009 Testfahrt Front Daylife.jpg

    Die Formel-1-Landschaft wird in der nächsten Saison um einen deutschen Piloten reicher sein. Nico Hülkenberg wird bei Williams vom Test- zum Stammfahrer befördert und blickt seinem ersten Einsatz in der Königsklasse entgegen. Wie ‘Auto Bild motorsport’ berichtet, zogen Frank Williams und Patrick Head diese Woche die Option auf den neuen GP2-Champion. Somit steht der 22-Jährige als erster Williams-Cockpit-Inhaber für das kommende Jahr fest…

    Noch ist nicht bekannt, wer der zweite Vertreter des britischen Rennstalls bei den GroÃen Preisen werden wird. Die Noch-Williams-Lenker Nico Rosberg und Kazuki Nakajima werden vermutlich von dannen ziehen. Rosberg blickt zuversichtlich in Richtung McLaren oder Brawn GP, Nakajima, der nach Abzug des Motorenlieferanten Toyota und einer miserablen Saisonleistung keine Hoffnung auf ein Cockpit aus Grove haben dürfte, wird sich nach anderen Alternativen umsehen müssen. Mittlerweile ist klar, dass aus einem Einsatz Kimi Räikkönens. Vorstellbar sind Kandidaten wie Rubens Barrichello, für den Fall, dass Nico Rosberg mit Brawn GP abschlieÃt, aber auch Robert Kubica oder Nick Heidfeld deren Zukunft nach wie vor ungewiss ist. Da wäre auch noch Bruno Senna. Doch, ob der Neffe der einst im Williams tödlich verunglückten Motorsportlegende sich in das Cockpit der Briten setzten würde ist fraglich. (Foto: Archiv)

  • Motorenpartner: Bekommt Red Bull 2010 Ferrari-Flügel?

    Motorenpartner: Bekommt Red Bull 2010 Ferrari-Flügel?

    Valencia 2009 Motorschaden Daylife.jpg

    Bei Red Bull ist man sauer. Die Verärgerung gilt dem derzeitigen Motorenlieferant Renault. Teamchef Dietrich Mateschitz teilt nur noch Seitenhiebe an den Triebwerkshersteller aus, ist der Meinung, dass nun die letzte Hoffnung auf einen Titelgewinn verpufft sei. “Durch unsere motorische Unterlegenheit und das Reglement mit der Beschränkung auf acht Motoren pro Fahrer fürs Jahr” habe man, laut Mateschitz, keine Chance mehr. Damit spielt der Bullen-Boss indirekt auf die mangelnde Zuverlässigkeit der Aggregate an. Das Motorenkarussell ist fast so spannend, wie die Fahrertransfers…

    Bislang schien Red Bull mit Mercedes geliebäugelt zu haben. Die Stuttgarter stellen ohne jeden Zweifel das stärkste und zuverlässigste Triebwerk im Feld. Doch es wird sich auch in andere Richtungen orientiert. Wie ‘Auto Motor und Sport’ nun berichtet, habe man Red-Bull-seitig Kontakt zu Ferrari aufgenommen. (Foto: Archiv)

  • Vorentscheidung: Brawn-Doppelsieg in Monza

    Vorentscheidung: Brawn-Doppelsieg in Monza

    Vorschaubild für Monza 2009 Rennen leblogauto.jpg

    Die Zahl derer, die in dieser Saison Formel-1-Weltmeister werden können, ist dank des des GroÃen Preises von Italien weiter dezimiert worden. Alles deutet darauf hin, dass die beiden Brawn-Piloten Jenson Button und Rubens Barrichello, die in Monza einen grandiosen Doppelsieg einfuhren, die Krönung in der Königsklasse unter sich ausmachen werden. Red Bull erlebte erneut ein Debakel, Lewis Hamilton schmiss in der letzten Kurve den dritten Platz weg und die Sensation für Adrian Sutil blieb aus…

    Die Taktik des Superhirns Ross Brawn sollte in Monza einmal mehr sein Team zum Erfolg führen. Beide Fahrer gingen auf einer Ein-Stopp-Strategie ins Rennen und bewiesen, dass dies der Schlüssel zum Triumph im königlichen Park ist. Rubens Barrichello sicherte sich nun bereits seinen dritten Monza-Sieg nach 2002 und 2004 im Ferrari. Teamkollge Jenson Button machte den Doppelsieg für Brawn GP mit seinem zweiten Platz perfekt und katapultiert damit seine Mannschaft auf der Konstrukteurstabelle in schier unerreichbare Sphären und sich selbst in eine hervorragende Ausgangsposition, um den Fahrertitel für sich zu entscheiden.
    Dritter wurde Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, der den Tifosi damit zumindest einen kleinen Grund zur Freude servierte. Der Podiumsplatz war allerdings reine Glückssache, vererbte doch McLaren-Mann Lewis Hamilton dem “Iceman” seine Position, als er in der letzten Kurve die sicheren Punkte mit einem Unfall abhaken musste. Bis zum Schluss war der Brite am Heck des Button-Boliden dran und roch noch eine Chance auf Platz Zwei – dann kam die Strafe für den Ãbermut in Form eines Abflugs.
    Adrian Sutil, der gestern im Qualifying einen sensationellen zweiten Startplatz herausfuhr, konnte seine Sensation nicht perfekt machen: Gegen die Strategie der Brawns sah das gesamte Feld alt aus, an Kimi Räikkönen konnte Sutil zwar dranbleiben, doch gegen die zusätzliche KERS-Power konnte der Force-India-Lenker nichts ausrichten. Eine Situation in der Boxengasse hätte fast die Wende gebracht. Beide Piloten fuhren zum Service, bei Räikkönen ging etwas schief, doch auch bei Sutil lief es nicht rund. Dennoch soll nicht genörgelt werden: Sutil feiert die bislang beste Platzierung und die ersten WM-Punkte seiner Formel-1-Karriere.
    Den fünften Platz fuhr Fernando Alonso unspektakulär nach Hause. Sechster wurde Heikki Kovalainen der über weite Strecken eine sehr blasse Leistung zeigte und damit vermutlich seinen Arbeitsplatz bei McLaren für die nächste Saison endgültig verspielt haben dürfte. Nick Heidfeld, dessen BMW-Sauber-Team sich nächste Saison aus der Formel 1 zurückzieht, empfahl sich mit Platz Sieben für dessen Cockpit.
    Dahinter gabelte Sebastian Vettel mit Rang Acht einen Punkt auf. Der Traum das Wunder von Monza 2008 wiederholen zu können war geplatzt, der WM-Titel ist nun auch nur noch theoretisch erreichbar. Realistisch gesehen verabschiedet sich der Heppenheimer aus dem Titelkampf. Insgesamt enttäuschte Red Bull an diesem Motorsport-Wochenende auf ganzer Linie. Der zweite Cockpitinhaber bei den “Bullen”, Marc Webber beendete das Rennen mithilfe Robert Kubicas bereits in der ersten Runde – Abschuss. Auch der Australier kann nur noch theoretisch Weltmeister werden. Teamchef Dietrich Mateschitz sieht für seine Truppe keine WM-Chance mehr und ätzt in Richtung des Motorenpartners Renault, dass eben auch die Unzuverlässigkeit und Leistungsschwäche der Motoren dazu führte, dass man in den letzten Rennen auf dem Zahnfleisch kriechend versuchen muss ein Wunder herbeizuführen, während Brawn GP mit einem starken Mercedes-Triebwerk im Heck nun aller Wahrscheinlichkeit nach den Titelkampf nur noch intern zu führen braucht.
    Rückkehrer Vitantonio Liuzzi lieferte für sein neues Team Force India eine starke Leistung ab. Der Lokalmatador, der seinem Teamkollegen Adrian Sutil in nichts nachstand, hätte in Italien zum Local Hero werden können, wenn nicht das Getriebe seinen Dienst quittiert hätte. Für Liuzzi wären locker 3 Punkte drin gewesen. Giancarlo Fisichella, der sein Cockpit für den 28-Jährigen räumte, um bei Ferrari die Ersatzposition für den verletzten Felipe Massa zu bekleiden, wurde immerhin Neunter. Verglichen mit Luca Badoer, der die letzten Beiden Grand Prix für die Scuderia bestritt und kläglich abgeschlagen am Ende des Feldes versuchte das Auto nicht kaputt zu fahren, konnte sich der Römer in kurzer Zeit ordentlich an sein neues Arbeitsgerät gewöhnen. Zwar konnte “Fisicho” nicht an den zweiten Platz in Belgien anknüpfen, doch dies sei ihm angesichts des Teamwechsels zugestanden.
    Von Toyota war in Monza nichts zu sehen. Während Jarno Trulli und Timo Glock am Anfang der Saison noch vorn mitfuhren, waren die Beiden nun fast ausschlieÃlich mit sich selbst beschäftigt. Der teaminterne Fight gipfelte in einem Ãberholmanöver Glocks, bei dem Jarno Trulli im Kies landete. Um Punkte ging es dabei jedoch nicht.
    Nico Rosberg hatte heute groÃes Pech und musste bereits in Runde Vier zum Reparaturservice. Für den Wiesbadener ist der letzte gewertete Platz ein unglücklicher Bewerbungsversuch für ein Cockpit bei McLaren.

    Das Rennergebnis in der Ãbersicht:
    1. R. Barrichello (Brawn GP) 1:16:21.706
    2. J. Button (Brawn GP) +0:02.866
    3. K. Räikkönen (Ferrari) +0:30.664
    4. A. Sutil (Force India) +0:31.131
    5. F. Alonso (Renault) +0:59.182
    6. H. Kovalainen (McLaren) +1:00.639
    7. N. Heidfeld (BMW Sauber) +1:22.412
    8. S. Vettel (Red Bull) +1:25.407
    ——————————————————
    9. G. Fisischella (Ferrari) +1:26.856
    10. K. Nakajima (Williams) +2:42.163
    11. T. Glock (Toyota) +2:43.935
    12. L. Hamilton (McLaren) +1 Rnd.
    13. S. Buemi (Toro Rosso) +1 Rnd.
    14. J. Trulli (Toyota) +1 Rnd.
    15. R. Grosjean (Renault) +1 Rnd.
    16. N. Rosberg (Williams) +2 Rnd.
    _______________________________
    – V. Liuzzi (Force India) – Getriebeschaden
    – J. Alguersuari (Toro Rosso) – Getriebeschaden
    – R. Kubica (BMW Sauber) – Ãlverlust
    – M. Webber (Red Bull) – Kollision

    Der Fahrer-WM-Stand:
    1. J. Button 80*
    2. R. Barrichello 66*
    3. S. Vettel 54*
    4. M. Webber 51,5*
    5. K. Räikkönen 40
    6. N. Rosberg 30,5
    7. L. Hamilton 27
    8. J. Trulli 22,5
    9. F. Massa 22
    10. H. Kovalainen 20
    11. F. Alonso 20
    12. T. Glock 16
    13. N. Heidfeld 12
    14. G. Fisichella 8
    15. R. Kubica 8
    16. A. Sutil 5
    17. S. Buemi 3
    18. S. Bourdais 2
    19. K. Nakajima 0
    20. N. Piquet jr. 0
    21. L. Badoer 0
    22. R. Grosjean 0
    23. J. Alguersuari 0
    24. V. Liuzzi 0
    ____________________________________________
    * Fahrer kann rechnerisch noch Weltmeister werden

    Die Konstrukteurs-WM-Wertung:

    1. Brawn GP 146*
    2. Red Bull 105,5*
    3. Ferrari 62
    4. McLaren 47
    5. Toyota 38,5
    6. Williams 30,5
    7. BMW Sauber 20
    8. Renault 20
    9. Force India 13
    10. Toro Rosso 5
    ___________________________________________
    * Team kann rechnerisch noch Weltmeister werden

    (Foto: leblogauto.com)