Author: christian kaiser

  • Kleiner Mann ganz groÃ: Jean Todt ist neuer FIA-Präsident

    Kleiner Mann ganz groÃ: Jean Todt ist neuer FIA-Präsident

    Jean Todt ist neuer FIA Präsident

    Die Schlacht um das Amt des FIA-Präsidenten ist geschlagen. Jean Todt geht als Sieger hervor, sein Wahlkampfgegner Ari Vatanen musste eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Aus einer knappen Entscheidung wurde nichts. Auf Todt entfielen knapp 74 Prozent der gültigen Stimmen. Der Bereich Motorsport, in dem sich der 63-Jährige dank seiner Zeit als Ferrari-Teamchef in der Formel 1 und ehemals aktiver Rallye-Karriere bestens auskennt, ist jedoch nur eines von vielen Ressorts, die zu den Aufgaben eines FIA-Präsidenten gehören. Man könnte Todt nun als mächtigsten Mann der Automobilwelt bezeichnen…

    Jean Todt, unter dessen Leitung die Scuderia 13 WM-Titel und 98 Siege für sich verbuchen konnte, tritt die Nachfolge des zuletzt umstrittenen Max Mosley an. Der Brite gab im Zuge des Streits des Automobilweltverbandes mit der Formel-1-Teamvereinigung FOTA vor einigen Wochen bekannt, dass er nicht mehr kandidieren werde. Erst durch seine Einsicht wurde eine mögliche Spaltung der Rennserie verhindert. Doch auch nach der Ankündigung seines Rückzugs konnte Mosley es nicht lassen Streit zu entfachen. Nachdem Ari Vatanen sich öffentlich um die FIA-Präsidentschaft bewarb, dauerte es einige Tage, bis auch Jean Todt sich zur Wahl stellen lieÃ. Der Franzose wurde bereits zuvor von Max Mosley als Wunschnachfolger empfohlen. Sehr zum Leidwesen Vatanens. Der Streit ging sogar vor Gericht. Ari Vatanen beklagte, dass die Wahl nicht neutral vonstatten gehe, zog die Klage jedoch noch vor der Entscheidung zurück. Während die groÃen Automobilclubs, wie beispielsweise ADAC und AAA den Finnen unterstützen, gab die Motorsportlobby Jean Todt Rückendeckung. Neben Max Mosley unterstützten auch Michael Schumacher und Bernie Ecclestone den Ferrari-Geschäftsführer. (Foto: Daylife)

  • Heute Weltmeister: Führerschein erst im zweiten Anlauf

    Heute Weltmeister: Führerschein erst im zweiten Anlauf

    Jenson Button nach dem Gewinn der F1-Weltmeisterschaft

    Jenson Button sicherte sich bereits am vergangenen Sonntag den Weltmeister-Titel in der Formel 1. Der Brite ist ein groÃartiger Rennfahrer und würdiger Träger der Krone der Königsklasse des Motorsports. In den ersten Saisonrennen sicherte sich Button so viele Punkte, dass er im Verlauf der restlichen Saison die eine oder andere Schlappe verkraften konnte. Im StraÃenverkehr allerdings patzte der Brawn-GP-Pilot bereits bevor er sein Ziel erreichen konnte…

    Der ‘Telegraph’ deckte vor kurzem auf, dass Jenson Button die Führerscheinprüfung im ersten Anlauf in den Sand setzte. Bestätigt wurde dem Blatt dies durch Fahrlehrer Roger Brunt. Wärend der Prüfung sei der frischgebackene Weltmeister “im Rennfahrermodus” gewesen. Dem Prüfer gefiel es offenbar nicht, dass Button eine zu enge Lücke zum Ãberholen nutzte. Versuch versemmelt. Im zweiten Anlauf funktionierte dann jedoch alles, so dass der Brite seine Lizenz in den Händen halten konnte. (Foto: Daylife)

  • Dreist: Streckenposten wollte Liuzzis Lenkrad stehlen

    Dreist: Streckenposten wollte Liuzzis Lenkrad stehlen

    Vitantonio Liuzzi (Force India): Qualifying-Crash in Interlagos

    Jeder Autofahrer, der schon mal einen Unfall mit seinem Fahrzeug hatte, weiÃ, dass es sich dabei um eine wirklich blöde Angelegenheit handelt. Rennfahrern geht es da nicht anders. Es sah spektakulär aus, als sich der Force India des Italieners Vitantonio Liuzzi von der Strecke verabschiedete. Der neue Mann in der Mannschaft aus Indien war offenbar leicht mitgenommen, als er sein Sportgerät verlieÃ. Was laut ‘auto motor und sport’ nach der Havarie geschah, ist das eigentlich Interessante an dem Malheur…

    Liuzzi, der von dem harten Einschlag scheinbar noch etwas benommen war, sah, dass ein Streckenposten mit seinem Lenkrad in der Hand davonging. Plötzlich vollkommen klar denkend, stellte der Rennfahrer den Steward zur Rede. “Im Team haben sie mir eingeschärft: Egal, was bei einem Unfall passiert, das Lenkrad darfst Du nie aus der Hand geben”, zitiert ‘auto motor und sport’ den Teamkollegen Adrian Sutils. (Foto: Daylife)

  • Tour Of The Alps: “Wie eine Modelleisenbahn”

    Tour Of The Alps: “Wie eine Modelleisenbahn”

    Wir verlieÃen Italien, um zu unserem nächsten Zwischenziel zu gelangen: Plaun da Lej. Der idyllische Ort befindet sich ganz in der Nähe des Skiortes St. Moritz. Das heiÃt, dass wir in die Schweiz invadierten. Das Alpenvolk macht seinem Ruf alle Ehre: Sauber und ordentlich ist es auf den StraÃen und um diese herum. Mit ihren glasklaren Seen, Zuckerguà bedeckten Bergen und saftigen Wäldern erweckt die Schweiz den Eindruck “wie eine Modelleisenbahn” angelegt zu sein…

    Das zumindest befand einer der Teilnehmer der “Tour Of The Alps”. Er hatte recht. Auf wundersame Weise erweckt die Schweiz den Eindruck aus dem Faller-Katalog entsprungen zu sein. (Fotos: Christian Kaiser)

  • Tour Of The Alps: “Hier haben die Einwohner drei Bälle”

    Tour Of The Alps: “Hier haben die Einwohner drei Bälle”

    Tour Of The Alps - Trepalle Wie dem aufmerksamen Leser nicht entgangen sein dürfte, absolvierten wir die den weiteren Verlauf der “Tour Of The Alps” mit einem anderen Fahrzeug. Doch, wenn ich von “wir” spreche, sollte ich darauf hinweisen, dass nicht nur das Auto ein anderes war, sondern auch das Team. Alessandro hatte sich in Richtung Heimat verabschiedet. So kam es dann, dass Giovanni mein neuer Co-Pilot wurde. Dieser wusste viel über die Landstriche, die wir passierten, zu berichten…

    Nachdem wir am Stelvio Pass aufgebrochen waren, hieà unser nächstes Ziel Plaun da Lej. Der malerische Ort liegt ganz in der Nähe des Szene-Skiortes St. Moritz. Noch in Italien fahrend wies mich Giovanni darauf hin, dass wir in Kürze einen Ort mit einem lustigen Namen durchfahren würden: “Wir müssen unbedingt ein Foto vom Ortsschild schieÃen. Dann kannst Du Deinen Lesern zu Hause berichten, dass Du in einem Dorf warst, dessen Name, Trepalle, ‘drei Bälle’ bedeutet. Sag denen: ‘Hier haben die Einwohner drei Bälle’.” (Fotos: Christian Kaiser)

  • Tour Of The Alps: Kurven, Schnee, Kühe

    Tour Of The Alps: Kurven, Schnee, Kühe

    Tour Of The Alps - Kurve

    Eine groÃe Herausforderung bei der “Tour Of The Alps” bestand nicht nur darin, die aufregenden Strecken zu meistern, sondern auch die gesammelten Eindrücke in wenig Schlafzeit zu verarbeiten. Vom relativ flach gelegenen München, durften wir uns über die zerklüfteten Alpen bis hin ins wiederum eher ebene Mailand kämpfen. Die Etappen führten durch Deutschland, Ãsterreich, die Schweiz und Italien. Jede dieser Nationen hat ihre Eigenheiten…

    Allein durch die Baustiele unterscheiden sich die durchfahrenen Regionen, wenngleich teilweise nur geringfügig. Es gibt jedoch auch Gemeinsamkeiten, wie Kurven, Schnee und Kühe. (Fotos: Christian Kaiser)

  • Ecclestone: Unrühmliche ÔuÃerungen über Senna-Tod

    Ecclestone: Unrühmliche ÔuÃerungen über Senna-Tod

    Vorschaubild für Bernie Ecclestone auf einer Pressekonferenz

    Wenn man Bernie Ecclestones ÔuÃerungen in Interviews hört, fragt man sich, ob der alte Mann wirklich bösartig ist, unbedarft oder schlicht senil. Kaum hat Ecclestone die Lobeshymne auf Adolf Hitler einigermaÃen unter den Tisch kehren können, wird der Formel-1-Zampano von einem anderen Interview, das er vor einigen Jahren hielt, eingeholt. Gegenüber der Tageszeitung ‘Folha de S. Paulo’ soll sich der Brite ungeschickt über den tragischen Tod der Formel-1-Legende Ayrton Senna geäuÃert habe…

    “Er hatte Pech. Die dadurch generierte Publicity war aber so groÃ, das war gut für die Formel 1”, soll Eccleston laut ‘Motorsport-total.com’ gesagt haben. “Es ist schade, dass wir Senna verlieren mussten, aber es ist passiert. Dieses Ereignis hat so viele Menschen interessiert, die davor nichts über diesen Sport wussten und sich dadurch für die Formel 1 zu interessieren begannen.” Dumm, senil oder unbedarft? Klingt zumindest, als habe sich der Brite über das tragische Ereignis gefreut. (Foto: Archiv)

  • Tour Of The Alps: Geisterstadt im Schnee

    Tour Of The Alps: Geisterstadt im Schnee

    Tour Of The Alps - Geisterstadt auf dem Stelvio

    Der Stelvio-Pass ist in der Disziplin “Alpen-Ãberquerung” sicher keine einfache Aufgabe, sondern eine Herausforderung für Fortgeschrittene. Besonders bei den Wetterbedingungen, die wir dort während der “Tour Of The Alps” vorfanden. Die engen Kurven und groÃen Steigungen sind, nicht nur was das Unfall-Potential angeht, existenzbedrohend. Nach den morgendlichen Aktivitäten wie Schlittenhund-Rennen, FrauenfuÃball und Winterreifentest im Schnee, ging es wieder auf die StraÃe. Die nächste Etappe stand bevor. Mit neuem Auto…

    Wir waren also “on the road again”. Bei der Verlosung der neuen Autos zogen wir mal wieder die berühmte Karte. Ein roter Seat Ibiza. Am Ende sollte sich herausstellen, dass man in italienischen Ortschaften mit kleinen Autos deutlich besser zurecht kommt. Kaum gestartet, wurde uns sehr schnell klar, wie das Leben für die Bevölkerung auf dem Stelvio zu sein scheint: Während wir uns über die Kurven und StraÃenverhältnisse freuten, dürfte es den Ortsansässigen eher weniger gefallen. Stellenweise wurden sogar kleine Geisterstädte zurückgelassen, als frustrierte Dörfler es aufgaben oben auf dem Berg zu leben. Zusammen mit der winterliche Ãdnis, überkam einen da – vor allem nachts – manchmal das Gefühl, die Hauptrolle in einem Teenie-Schocker zu spielen. (Fotos: Christian Kaiser)

  • GroÃer Preis von Brasilien: Red Bull siegt, Brawn holt beide Titel

    GroÃer Preis von Brasilien: Red Bull siegt, Brawn holt beide Titel

    Button holt den WM-Titel in BrasilienDer GroÃe Preis von Brasilien ist immer sehr speziell. Oft macht das Wetter den Piloten einen Strich durch die Rechnung, Kollisionen bleiben für gewöhnlich nicht aus. Auch an diesem Wochende. Mark Webber sichert den Grand-Prix-Sieg für Red Bull, doch Brawn GP gewinnt beide WM-Titel. Jenson Button holt nach zehn Formel-1-Jahren die Fahrer-Weltmeisterschaft in einem abwechsklungsreichen Rennen in Interlagos. Robert Kubica wird Zweiter, gefolgt von Lewis Hamilton und Sebastian Vettel. Dahinter Jenson Button und Kimi Räikkönen, Sebastian Buemi und Lokalmatador Rubens Barrichello, der in seinem Heimrennen viel Pech hatte…

    Das Rennen in der Rundenübersicht:

    Start/Runde 1:
    Räikkönen kommt super weg und schiebt sich auf Rang drei vor. Es kommt dabei zu einer leichten Berührung zwischen dem Finnen und Adrian Sutil. Das Frontleitwerk des Ferrari ist leicht zerknickt. Nach dem Senna-S kracht es richtig. Jarno Trulli, Adrian Sutil und Fernando Alonso fliegen ab. Trulli springt sofort aus seinem Auto, rennt zu Sutil und knüpft sich den Deutschen vor. Weiter hinten gibt es eine Berührung zwischen Hamilton und Vettel.
    Runde 2:
    Das Safety Car soll nun für Ordnung sorgen. Unterdessen kommt Heikki an die Box, um sich Ersatzteile zu holen. Bei McLaren entscheidet man sich dafür den Silberpfeil zu betanken. Bei der Abfahrt reiÃt Kovalainen den Tankschlauch mit, herraussprühender Kraftstoff spritzt auf die Reifen des dahinter fahrenden Räikkönen und entzündet sich. Allerdings scheint bis auf Flammen an der Boxenmauer nichts passiert zu sein.
    Runde 5:
    Liuzzis Force India macht dem Team sorgen: Schon der zweite Stopp für den Fisichella-Nachfolger.
    Runde 6:
    Kubica knackt Rosberg, der auf der Geraden eindeutig langsamer ist. Button und Vettel machen Druck auf ihre Vorderleute. Beide gehen an Romain Grosjean vorbei.
    Runde 7:
    Button schnappt sich Nakajima und ist damit jetzt auf Punktekurs.
    Runde 8:
    Auch Sebastian Vettel saugt sich an den Japaner heran. In Schlagdistanz versucht der Heppenheimer zu attackieren und katapultiert sich dabei beinahe ins Aus. Ganz vorn fährt Rubens Barrichello vor Mark Webber.
    Runde 11:
    Jenson Button versucht an Kobayashi vorbeizugehen, wird jedoch gut blockiert. Der Neuling hält kräftig gegen. Nachdem der Regen gestern die Quali-Zeiten kaputt gemacht hat, geht es heute nicht um Taktik, sondern einfach nur darum ganz nach vorn zu kommen.
    Runde 16:
    Die Rennleitung kündigt eine Untersuchung des Feuer-Vorfalls in der Boxengasse an. Das “unsichere losfahren lassen” könnte zu einer Strafe führen. Unterdessen weisen die Kampfhähne Trulli und Sutil im Interview jeweils die Schuld von sich.
    Runde 17:
    Auch der Unfall zwischen Trulli und Sutil wird jetzt untersucht. Red Bull funkt: “Barrichello kommt in fünf Runden zum Tanken.”
    Runde 20:
    Heidfeld rollt zum, Service an. Mit Glück wird der Mönchengladbacher noch in die Punkte gespült.
    Runde 21:
    Nun tankt auch Barrichello. Wo sortiert er sich ein? Button geht vorbei, Vettel bleibt hinter dem Brasilianer. AuÃenrum attackiert der Deutsche und zieht vorbei. Währenddessen rollt Nick Heidfeld aus. Das sieht aus, als sei beim Tanken eben kein Sprit geflossen.
    Runde 22:
    Barrichello hat nun Lewis Hamilton im Nacken. Der greift an, kommt aber nicht vorbei. Unterdessen versucht Button an Kobayashi vorbeizugehen. Dieser lässt den WM-Leader gnadenlos auflaufen und zeigt, dass er gern nicht nur Ersatzfahrer wäre.
    Runde 24:
    Jetzt ist Button doch an Kobayashi vorbei gegangen. Auf der letzten Rille geht der Brite vorbei und lässt dem Toyota-Mann keine Chance zum Konter.
    Runde 25:
    Nakajima und Kobayashi bekommen sich in die Haare, dahinter fährt Vettel. Nutzt er seine Chance beide mit einem Schlag zu kassieren?
    Runde 26:
    Das Manöver blieb aus, Vettel zog zurück und lieà Vernunft walten. Von der Rennleitung gibt es die Auskunft, dass die Startberührung zwischen Kovalainen und Fisichella genauer untersucht wird.
    Runde 28:
    Langsam zuckelt Rosberg in die Garage. So qualmt es gewöhnlich nur bei einem Motorschaden. Schade, damit geht ein aussichtsreiches Rennen für den Wiesbadener zuende. Sebastian Vettel ist mittlerweile Vierter, doch WM-Spitzenreiter Button umrundet die Strecke derzeit bereits als Zweiter.
    Runde 29:
    Button an der Box. Alles wunderbar.
    Runde 31:
    Heftiger Abflug: Kazuki Nakajima schieÃt quer über die Strecke und knackt in die Reifenstapel. Glücklicherweise erwischt er keines der anderen Autos.
    Runde 32:
    Aufklärung: Nakajima hat seinen Frontflügel unter das linke Hinterrad Kobayashis geschoben. Als das Leitwerk weg war, schwand auch der Anpressdruck.
    Runde 33:
    Barrichello funkt die Box an: “Was ist mit dem Auto los?” Lewis Hamilton hängt dem Brasilianer im Heck, ist allerdings viel, viel leichter und kann so ordentlich Gas geben.
    Runde 34:
    Wie aus dem Bilderbuch: Jenson Button überholt den Toro Rosso von Sebastien Buemi und schiebt sich nach seinem Boxenstopp wieder in die Punkte.
    Runde 36:
    Nico Rosberg erklärt: “Ich hatte ein Getriebeproblem. Sonst wäre es heute richtig weit nach vorn gegangen.”
    Runde 37:
    Sebastian Vettel stoppt. Die Wahl der harten Reifen bestätigt: Es werden doch zwei Stopps. Besonders schnell war der Service leider nicht.
    Runde 38:
    Sonderbar: Die Standzeit deutet daraufhin, dass Vettel genug Sprit an Bord hat, um das Rennen zuende zu fahren. Aber die Reifen… Nicht, dass man sich vergriffen hat. Wenn das Rennen mit diesem Stand ausginge, wäre Jenson Button Weltmeister.
    Runde 41:
    Es ziehen Wolken auf, nach Regen sieht es momentan jedoch nicht aus. Heimlich, still und leise hat sich Robert Kubica auf den zweiten Rang gemogelt.
    Runde 42:
    Bei Mercedes fertigt man Lewis Hamilton ab. Reifenwahl und Standzeit deuten daraufhin, dass der Brite das Rennen zuende fährt.
    Runde 43:
    Kimi Räikkönen gibt den sechsten Platz auf und kommt an die Box. Könnte Robert Kubica das Rennen vielleicht gewinnen? Noch sind genügen Runden Zeit.
    Runde 47:
    Nach seinem Tankstopp bleibt Robert Kubica auf Rang Drei. Das sieht sehr solide nach einem Platz auf dem Treppchen aus. Wenn es Sebastian Vettel nicht gelingt zu gewinnen oder mindestens Zweiter zu werden, zerplatzt dessen WM-Traum.
    Runde 48:
    Liuzzi absolivert seinen dritten Besuch beim Force-India-Team. Sebastian Vettel fährt direkt hinter Jenson Button, kommt aber nicht richtig an den WM-Leader heran.
    Runde 50:
    Bei Brawn GP absolviert Rubens Barrichello seinen zweiten Boxenstopp. Ein Sieg im Heimrennen ist für den Polesetter in weite Ferne gerückt.
    Runde 52:
    Mark Webber absolviert seinen zweiten Stopp. Wenn alles glatt geht, könnte der Australier den Sieg nach Hause fahren. Siehe da, er bleibt nach dem Service ganz vorn. Dahinter derzeit Kubica und Button, dahinter Vettel. Doch die beiden letztgenannten müssen nochmal an die Box.
    Runde 55:
    Jenson Button holt sich Reifen und Sprit. Keine Probleme bei Brawn GP. Hinter Kovalainen ordnet sich der Brite wieder ein. Auch Buemi tankt. Das sieht nach Punkten für Toro Rosso aus.
    Runde 57:
    Wenn alles so bleibt, hat Button nach dem Rennen 87, Barrichello 77 Punkte. Zwar könnte der Brasilianer 10 Punkte aufholen, doch die Statistik seines Teamkollegen weist mehr Siege auf. Damit wäre die Fahrerweltmeisterschaft entschieden.
    Runde 59:
    Mark Webber führt vor Robert Kubica und Rubens Barrichello, dahinter Buemi und Vettel, der mittlerweile auch seinen zweiten Stopp absolviert hat.
    Runde 60:
    Besuch bei McLaren: Heikki Kovalainen kommt nochmal in die Box. Damit erbt Jenson Button einen weiteren Zähler.
    Runde 61:
    Funk: “Ich habe eine Menge Vibrationen am linken Vorderreifen,” meldet Rubens Barrichello seinem Team. Lewis Hamilton macht es sich zunutze, dass der Brasilianer Probleme hat und zieht am Ende der Start-Ziel-Gerade vorbei. Doch auch McLaren meldet Probleme: “Lewis, am Frontflügel ist etwas gebrochen.”
    Runde 64:
    Pech für den Lokalmatador: Barrichellos Probleme waren auf einen schleichenden Plattfuà zurückzuführen. Der Brasilianer musste einen unplanmäÃigen Stopp einlegen.
    Runde 65:
    Jetzt kann sich Button nur noch selbst um den Titel bringen. Barrichello und Vettel müssen sich langsam vom Titeltraum verabschieden.
    Runde 68:
    Völlig dreist schiebt sich Kobayashi an Fisichella vorbei. Unterdessen werden Regentropfen gemeldet.
    Runde 71/Ziel:
    Die Zielflagge wird geschwenkt. Mark Webber holt den zweiten Sieg seiner Formel-1-Karriere. Doch mehr Grund zum Jubeln hat Jenson Button: Seine WM-Verfolger haben gepatzt.Platz Fünf reicht zum Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft. Dazu kommt, dass sein Team Brawn GP nun auch in der Konstrukteurs-WM nicht mehr einholbar ist. Das Mannschaft, die noch kurz vor Saisonbeginn vor dem Aus stand, gewinnt dieses Jahr beide Titel. Sensationell. Im Boxenfunk performt Jenson Button den Queen-Song “We are the Champions”.

    Das Rennergebnis in der Ãbersicht:
    1. M. Webber (Red Bull)
    2. R. Kubica (BMW Sauber)
    3. L. Hamilton (McLaren)
    4. S. Vettel (Red Bull)
    5. J. Button (Brawn GP)
    6. K. Räikkönen (Ferrari)
    7. S. Buemi (Toro Rosso)
    8. R. Barrichello (Brawn GP)
    ——————————————————
    9. H. Kovalainen (McLaren)
    10. K. Kobayashi (Toyota)
    11. G. Fisichella (Ferrari)
    12. V. Liuzzi (Force India)
    13. R. Grosjean (Renault)
    14. J. Alguersuari (Toro Rosso)
    _______________________________
    – K. Nakajima (Williams) – Kollision mit Kobayashi
    – N. Rosberg (Williams) – Getriebeschaden
    – N. Heidfeld (BMW Sauber) – Kraftstoffmangel
    – F. Alonso (Renault) – Kollision
    – J. Trulli (Toyota) – Kollision
    – A. Sutil (Force India) – Kollision

    Der Fahrer-WM-Stand (nur Fahrer mit Punkten):

    1. J. Button 89*
    2. S. Vettel 74
    3. R. Barrichello 72
    4. M. Webber 61,5
    5. L. Hamilton 49
    6. K. Räikkönen 48
    7. N. Rosberg 34,5
    8. J. Trulli 30,5
    9. F. Alonso 26
    10. T. Glock 24
    11. F. Massa 22
    12. H. Kovalainen 22
    13. R. Kubica 17
    14. N. Heidfeld 15
    15. G. Fisichella 8
    16. A. Sutil 5
    17. S. Buemi 5
    18. S. Bourdais 2

    Die Konstrukteurs-WM-Wertung:
    1. Brawn GP 161*
    2. Red Bull 135,5
    3. McLaren 71
    4. Ferrari 70
    5. Toyota 54,5
    6. Williams 34,5
    7. BMW Sauber 32
    8. Renault 26
    9. Force India 13
    10. Toro Rosso 7
    __________________________________
    * Fahrer/Team steht als Weltmeister fest

    (Fotos: Daylife)

  • Tour Of The Alps: Härtetest auf Schnee

    Tour Of The Alps: Härtetest auf Schnee

    Tour Of The Alps - Härtetest auf Schnee

    Wo kann ein Winterreifen am besten beweisen, was er kann? Klar, auf winterlichem Boden. Bei Pirelli war im Rahmen der “Tour Of The Alps” selbstbewusst und lieà die Teilnehmer der Veranstaltung den neuen Snowcontrol Serie II auf Schnee testen. Nicht nur auf leicht zugeschneiten StraÃen, sondern auf einer Skipiste hoch oben am Stelvio Pass in Italien. Extra zu diesem Zweck wurde mithilfe von Pistenraupen eine kleine Teststrecke planiert…

    Es ist ein sonderbares Gefühl, wenn man in Hamburg bei 5°C mit dem Flugzeug abhebt und exakt 24 Stunden später in 3200 Metern Höhe und bei einer Temperatur von -18°C einen Winterreifen testen soll. Der für Klein- und Mittelklassewagen konzipierte Snowcontrol Serie II sollte zeigen, was er kann. Und er kann. Definitv.
    Jeder Reifen gerät irgendwann in einen Grenzbereich. Je glatter die StraÃe, desto geringer der Gleitreibungskoeffizient und damit natürlich auch der Grip. Daraus resultiert selbstverständlich, dass bei Schnee der Grenzbereich schneller erreicht wird, als bei trockenen Verhältnissen. Bei einem Winterreifen kommt es darauf an, den Grenzbereich bei niedrigen Temperaturen möglichst in unerreichbare Sphären zu verweisen.
    Mit einem Alfa Mito durfte ich die kurze Teststrecke auf dem schneebedeckten Stelvio befahren. Das Ergebnis ist erstaunlich: Der Kontrollbereich des Snowcontrol Serie II ist groÃ. Ob die Kurven nun auf- oder abwärts führten, eng oder groÃzügig waren. Trotz für die gebotenen Verhältnisse gefährlicher Geschwindigkeiten drohte nie ein ernsthafter Kontrollverlust. Auch das Anfahren im ersten Gang stellte das Gummi vor keine groÃe Aufgabe. Dank des neuen Layouts bietet der neue Pirelli-Winterpneu, so der Ersteindruck, ein sicheres Gefühl mit vergleichsweise kurzem Bremsweg auch bei denkbar schlechtesten Verhältnissen. (Fotos: Christian Kaiser)