Im Finale der FuÃball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, provozierte der Italiener den französischen Nationalspieler Zinédine Zidane in derart schäbiger Weise, dass dieser ihm eine Kopfnuss verpasste und daraufhin des Feldes verwiesen wurde. Doch selbst bei einem für einen gut bezahlten Sportler eher unbedeutenden Event wie der “Tour Of The Alps” von Pirelli, zeigte Materazzi seinen launischen Charakter. “Ich mache das nicht. Ich möchte heute nichts mit FuÃball zu tun haben”, äuÃerte der 36-Jährige lustlos. Warum war er eigentlich auf den Berg geflogen? Vielleicht wegen des Mittagessens, das nach dem Spiel serviert und von dem umstritten Innenverteidiger genüsslich verspeist wurde. (Fotos: Christian Kaiser)
Author: christian kaiser
Tour Of The Alps: Madame Materazzi
Die Organisatoren der “Tour Of The Alps” hatten sich bei der Durchführung der Veranstaltung die gröÃte Mühe gegeben: Marco Materazzi wurde von Pirelli eigens, um als Schiedsrichter bei einem FuÃballspiel italienischer Models zu fungieren, mit einem Hubschrauber am Stelvio Pass eingeflogen. Für FuÃballbegeisterte sicher eine besondere Aussicht. Leider besitzt der FuÃballspieler, der derzeit für Inter Mailand antritt, seine Eigenarten…Tour Of The Alps: FrauenfuÃball
Eigentlich sollte es bei der von Pirelli organisierten “Tour Of The Alps” darum gehen, den neuen Snowcontrol Serie II zu testen. Doch ein paar Aktivitäten fernab der Pneus hatte sich der italienische Reifenhersteller für sein Rahmenprogramm ausgedacht: Nachdem die Teilnehmer fast alle unversehrt die Strapazen des Hundeschlittenfahrens hinter sich gebracht hatten, wurde darauf gewartet Anderen bei ihrer sportlichen Aktivität zuzusehen…Zwei Mannschaften, bestehend aus weiblichen italienischen Models, traten sich in einem kurzen FuÃballspiel gegenüber. Als Schiedsrichter war ursprünglich der Italiener Marco Materazzi vorgesehen, der der Sportwelt nicht erst seit seiner Provokation gegenüber dem französischen Nationalspieler Zinédine Zidane im WM-Finale 2006 bekannt sein dürfte. Dass Materazzi eine Diva ist, wurde uns spätestens wieder bewusst, als er aus dem Hubschrauber ausstieg und sagte: “Das mache ich nicht. Heute will ich nichts mit FuÃball zu tun haben”. Glücklicherweise war Inter Mailands dritter Torwart Paolo Orlandoni mitgereist, der sich kurzerhand bereit erklärte, die Spielleitung zu übernehmen. Das hartumkämpfte Spiel Gelb gegen Rot, das einige spannende Situationen lieferte, endete nach zwei kurzen Halbzeiten mit 3:2. (Fotos: Christian Kaiser)
Tour Of The Alps: So anstrengend ist Hundeschlitten fahren
Wir schreiben Mittwoch, den 14. Oktober 2009. Auf einer Höhe von 3200 Metern herrscht eine Temperatur von -18°C. Wann habe ich das letzte mal so eine Kälte ertragen müssen? Habe ich überhaupt jemals einen solchen Frost erlebt? Bei der Ankunft ganz oben auf dem Stelvio war es noch nicht richtig hell und dennoch erwarteten alle mit Spannung, was da kommen sollte. Dank unseres riesigen Umweges am Vortag hatten wir die Einführung zum Hundeschlitten fahren verpasst…Der Hundeführer erklärte kurz die Befehle, auf die die Tiere reagieren würden, dann wurde den Teilnehmern der “Tour Of The Alps” je ein Schlitten zugeteilt. Man erzählte uns, dass die Huskys die Nacht drauÃen verbracht hätten. Eine gruselige Vorstellung. Kaum ging es los, wurde allen Schlittenfahrern bewusst, wie anstrengend dieses Unterfangen eigentlich ist. Da ein groÃteil der Strecke bergauf führte, mussten die Hunde unterstützt werden. So kam es, dass mehr geschoben als gefahren wurde. Hier und dort versank man bis zu den Knien im Schnee, ein Kollege von der österreichischen Fachpresse fiel mehrfach von seinem Schlitten. In der Höhe, in der wir uns befanden, war die Luft sehr dünn, so dass einem gelegentliche Zwangspausen, hervorgerufen von den vor mir umfallenden Kollegen, die Möglichkeit zum Verschnaufen gaben. Wie wertvoll Gefühl in den Fingern sein kann, merkt man erst, wenn man dieses nicht mehr spürt. Während wir uns die Hinterteile abfroren, hatten die Schlittenhunde sichtlich ihren SpaÃ. Kaum wurde der Befehl zum Laufen gegeben, wetzten die erstaunlich schmalen Wolfsbrüder los. Ein einmaliges Erlebnis. (Fotos: Christian Kaiser)
Tour Of The Alps: Kalt ist kein Ausdruck
Während man in Hamburg bei Temperaturen unter 5°C von Kälte zu sprechen beginnt, bekamen die Teilnehmer der von Pirelli organisierten “Tour Of The Alps” echten Frost zu spüren. Bei der Ankunft am Passo dello Stelivo herrschten am Dienstag abend wohlige -8°C. Der Blick auf das Thermometer verriet vor dem Frühstück am Mittwoch, dass die Temperaturen deutlich gefallen waren. Ich musste zweimal hinsehen, bis ich begriff, dass tatsächlich 15°C herrschten – unter Null, wohlgemerkt…Ordentlich verpackt wurde sich auf den Weg gemacht, um im Morgengrauen mit der Seilbahn noch weiter auf den Berg vorzudringen. Mit der Pistenraupe wurden die letzten Meter des Aufstiegs bewältigt. Die ersten Skifahrer machten sich bereits daran die Piste zu stürmen. Uns stand ein harter Vormittag bevor, denn Pirelli hatte sich ein umfangreiches Programm ausgedacht. Zunächst sollte eine Runde auf dem Hundeschlitten gedreht werden, danach folgte das höchste FuÃballspiel Italiens, ausgetragen zwischen zwei italienischen Model-Mannschaften, geleitet von Paolo Orlandoni, dem dritten Torwart von Inter Mailand, und unter Beobachtung vom italienischen Nationalspieler Marco Materazzi. Der Härtetest für den Snowcontrol Serie II folgte auf dem FuÃe: In einer Höhe von 3200 Metern durfte der Reifen auf der Schneepiste getestet werden. (Fotos: Christian Kaiser)
Tour Of The Alps: “Ihr schafft es nicht bis nach oben!”
Nach der Alberg-Tunnel-Schlappe beschloss Alessandro das mitgelieferte Navigationssystem zu installieren, um die “Tour Of The Alps” erfolgreicher weiter zu bestreiten. Doch die Dame schien unter leichter Verwirrung zu leiden. Mal hieà es “folgen Sie dem Verlauf 10 km”, wenige Sekunden später korregierte Sie sich “folgen Sie dem Verlauf 26 km”. SchlieÃlich wurde das Gerät wieder im Karton versenkt. Wir erreichten den Reschenpass auch ohne Navi, fuhren schlieÃlich in Italien ein. Es hatte aufgehört zu schneien und die StraÃen waren trocken. Dann kam der Anruf…“Alessandro, wir buchen für Euch ein Hotel am FuÃe des Stelvio. Ihr schafft es nie hier hoch zu kommen. Es liegt Schnee und ist um die -10°C kalt. Es ist zu gefährlich. Ãberlegt es Euch”, klang es aus dem Hörer. Wir überlegten kurz und beschlossen dann, das wir es probieren sollten. Wer sagte uns, dass die Bedingungen am nächsten morgen besser sein würden. Abgesehen davon, dass wir kein Gepäck gehabt hätten und um 6:30 Uhr auf dem Berg hätten sein sollen. So machten wir uns an den Aufstieg. Haarnadelkurve um Haarnadelkurve. Von Schnee war lange nichts zu sehen, von Eis sowieso nicht. Man wollte uns ein Supportteam mit einem Geländewagen schicken, falls es uns nicht gelänge, den Berg zu erklimmen. Ab einer gewissen Höhe, wurden die Verhältnisse immer schlechter, doch erst in den letzten Kehren erwartete uns der versprochene Schnee. Wir schafften es. Spät waren wir am Ziel angekommen, der erste Tag konnte einigermaÃen erfolgreich abgehakt werden, auch wenn wir die Besprechung für den nächsten Tag verpasst haten. Der Snowcontrol Serie II hatte seinen Job hervorragend erledigt. (Foto: Christian Kaiser)
Tour Of The Alps: “Sie müssen 30 km zurückfahren”
Eine lange Autofahrt birgt so mache Tücken. Während der “Tour Of The Alps” von Pirelli galt es für die Teilnehmer Fragen rund um das Thema Reifen zu beantworten. Die Fragen konnten mittels portablem DVD-Player abgerufen werden. Das Team mit den meisten Punkten sollte später belohnt werden. Für uns bot sich die lange Geradeausfahrt in Ãsterreich an, um das DVD-Quiz zu lösen. Alessandro, der das Gerät bediente, hatte dabei erneutt ein Problem mit der Karte…Am Alberg-Tunnel angekommen, fragten wir den freundlichen Mann an der Mautstation, ob wir richtig in Richtung Reschenpass fahren. Als der Kabinen-Sitzer die Hände über dem Kopf zusammenschlug, wussten wir das etwas nicht stimmt. Die Aussage “Das darf nicht wahr sein” verbesserte unsere Stimmung nicht gerade. “Fahren Sie durch den Alberg-Tunnel, drehen Sie auf der anderen Seite um und fahren Sie zurück durch den Tunnel. Sie haben die Abzweigung zum Reschenpass um 30 km verfehlt.” Das hatte uns, nach der Eskaparde mit der Raststätten-Toilette, gerade noch gefehlt. Im Eifer des Fragenbeantworten hatte Alessandro vergessen auf die Karte zu sehen. Es war inzwischen dunkel geworden und schneite nun unaufhörlich. (Fotos: Christian Kaiser)
Tour Of The Alps: “Ich habe die Karte vergessen”
Bereits in Ãsterreich begann sich die “Tour Of The Alps” zu dem zu entwickeln, was sie werden sollte: Ein Winterreifentest. Hagel-, Schnee- und Graupelschauer wechselten einander ab und bildeten eine gefährliche Mischung für diejenigen, die noch Sommerräder auf ihrem Fahrzeug hatten. Im Schatten einer kleinen Burg befindet sich ein Raststätte; mein Co-Pilot Alessandro und ich nutzten die Gelegenheit für eine kleine Pause. Hätten wir das lieber nicht getan…Wieder auf der StraÃe, lieà sich die Landschaft genieÃen, auf die Wetterbedingungen musste kaum geachtet werden. Der Snowcontrol Serie II lief wie ein Sommerreifen bei 30°C. Nach einer Weile, als ich mich nach dem weiteren Routenverlauf erkundigte, geriet Alessandro plötzlich in Panik. Er hatte die Karte vergessen. Auf der Toilette in der Raststätte, die nur noch wenige Minuten – aus irgendeinem Grund hatte ich zufällig die Ãffnungszeiten gelesen – geöffnet haben würde. Was blieb uns übrig, als es zu versuchen. Die Performance des Pirelli-Pneus überzeugte auf ganzer Linie. Wir bekamen die Karte wieder. In letzter Sekunde. (Fotos: Christian Kaiser)
Tour Of The Alps: Auf dem Weg in die Alpen
Die “Tour Of The Alps” sollte Fachjournalisten einen Eindruck des neuen Pirelli-Winterreifen Snowcontrol Serie II bieten. Auf den ersten Kilometern bis zum Stop in Murnau konnte der Pneu jedoch nicht zeigen was in ihm steckt. Das soll nicht heiÃen, dass wir die Performance vermissten, sondern vielmehr das Wetter für einen Winterreifen-Test. Sonne und Regen wechselten sich bei einer Temperatur von knapp unter 10°C ab. Das sollte sich jedoch bald ändern…Vorbei an Garmisch-Partenkirchen, erreichten wir die deutsch-österreichische Grenze. Kaum hatten wir die Alpenrepublik erreicht, wandelte sich das Wetter, das sich zwischen Graupel- und Hagelschauern offenbar nicht entscheiden konnte, bevor es in Schnee überging. Auch wenn der kalte Niederschlag, der uns auf dem Weg in die Alpen heimsuchte, kaum als besonders heftig bezeichnen lässt, konnte der Snowcontrol Serie II bereits überzeugen. Während wir die stellenweise recht engen Kurven mit Leichtigkeit durchfahren konnten, mussten andere Verkehrsteilnehmer ihren Fahrstil modifizieren und in Schleichfahrt übergehen. (Fotos: Christian Kaiser)
Tour Of The Alps: Die erste Etappe – “Sieger der Herzen”
Die Organisation Pirellis für die “Tour Of The Alps” war bereits grandios, bevor diese überhaupt offiziell gestartet wurde. Anstatt mir zu sagen wo sich der Treffpunkt am Flughafen in München befindet, organisierte der Reifenhersteller eine Person, die mich abholte, um mich auf dem Weg zum nahegelegenen Meeting-Raum, in dem ich erstmals die Gesichter derjenigen zu sehen bekam, die ebenfalls an der Reise teilnehmen sollten beziehungsweise diese organisierten, zu führen. Der Rahmen war, anders als normalerweise bei Produktvorstellungen, locker, Gespräche kamen sofort in Gang…Pressevertreter u.a. aus Ãsterreich und Deutschland waren freudig gespannt, was sie erwartet. Als Blogger entpuppte ich mich als Exot, gehörten doch die anderen Teilnehmer der “Tour Of The Alps” eher den traditionellen Print- und TV-Medien an. Wer an Motorsport interessiert ist, dürfte den Namen Wolfgang Rother kennen. Der Moderator und DSF-Motorsportexperte war wohl der prominenteste Reifentester im Feld. Kein Wunder also, dass auch ein Fernsehteam vor Ort war.
Nachdem die erste Einführung – um das von mir wenig geliebte Wort Briefing zu vermeiden – erfolgt war, wurde sich kräftig gestärkt. Theoretisch war allen klar, was sie erwartete, das Mittagessen lieà jedoch vermuten, dass die “Tour Of The Alps” nicht nur für das Material eine harte Probe werden würde.
Kaum waren die Fahrzeuge ausgelost, mit denen die Teilnehmer den Weg zum Passo dello Stelvio bestreiten sollten, ging es in die Garage. Beim Snowcontrol Serie II, den es zu testen galt, handelt es sich um einen Winterreifen, der vornehmlich für Autos der Klein- und Mittelwagenklasse konzipiert ist. So wurden zum Bedauern der Gruppe nicht Porsche und Ferrari sondern eher Modellen der Riege Volkswagen und Peugeot bestiegen. Gemeinsam mit meinem Testpartner Alessandro ging ich auf die erste Etappe, das Ziel hieà vorerst Murnau.
Die letzte Pause auf deutschem Boden. Der Start gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht: Geplant war ein Losfahren als Kolonne, doch bereits nach der ersten Abzweigung am münchener “Franz Josef StrauÔ-Flughafen, war kein weiteres Pirelli-Fahrzeug mehr in Sicht.
Zwar waren wir die Schnellsten am Gasthaus in Murnau, doch leider war uns nicht bekannt, dass sich der Parkplatz in einiger Entfernung befindet. Es ergab sich also, dass wir zwar mit dem Auto die Ersten vor Ort waren, leider jedoch zurück zum Parkplatz fahren mussten. Zumindest durften wir uns als “Sieger der Herzen” fühlen. Auch wenn die “Tour Of The Alps” keinen Wettbewerbscharakter aufwies, wurden immer wieder kleine interne Wettstreits bestritten – so geschehen bei den Kollegen aus Ãsterreich.
Das sehr empfehlenswerte Gasthaus “Griesbräu zu Murnau” diente uns als Treffpunkt in dem beschaulichen bayrischen Ort, der dem Wirtshaus zu einem Teil des Namens verhalf. Ursprünglich als Brauerei genutzt, werden im Schatten der alten Kupferkessel heute zünftige Stärkungen dargeboten. Prädikat: Sehr gemütlich. Wäre nicht der Gedanke an die bevorstehende Distanz gewesen, hätte man im Griesbräu sicher noch länger verweilen können. Doch es sollte ja noch weiter gehen. Viel weiter… (Fotos: Christian Kaiser)Tour Of The Alps: Der Weg ist das Ziel – meistens
Mit der “Tour of the Alps” hatte man sich bei Pirelli viel vorgenommen. Die Produkteinführung des neuen Snowcontrol Serie II sollte eine neue Dimension annehmen; Journalisten mussten erstmals nicht stundenlang in Sitzungsräumen verharren und langweilige Präsentationen hören. Die Italiener legten Wert darauf, dass die Pressevertreter erstmals ein Produkt – im wahrsten Sinne des Wortes – erfahren. Eine weitere Neuheit: Es wurde je ein Blogger aus Ländern Europas zu der Veranstaltung eingeladen. Wir gingen als Vertreter Deutschlands an den Start. Ein groÃer Schritt für uns, ein kleiner Schritt für die Menschheit…Bei der “Tour Of The Alps” war der Weg das Ziel, mit der Anreise verhielt es sich jedoch etwas anders. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen dividiert. Die eine hatte ihren Startpunkt in Viazzola, die andere in München. In der Mitte traf man sich, um sich dann jeweils auf den weiteren Weg nach München beziehungsweise Viazzola aufzumachen. Ich wurde der zweiten Gruppe zugeilt, so dass mir bereits zu einer Zeit, in der die Welt normalerweise noch schläft, die Anreise in die bayrische Landeshauptstadt bevor stand. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wurde sich der Weg zum Flughafen Hamburg gebahnt, um das Ziel in München rechtzeitig zum zweiten Frühstück erreichen zu können. Mein Dank gilt dabei der Lufthansa, die trotz unangenehmer Umstände – die Computer der Flugsicherheit in Hamburg und Bremen waren ausgefallen, so dass keine Starterlaubnis erteilt wurde – den Zielort einigermaÃen zeitig erreichte. Ebenfalls ist der Bordservice zu loben, der mit einem starken Kaffee, die nötige Energie für einen bevorstehenden anstrengenden ersten Tourtag lieferte. (Fotos: Christian Kaiser)