Author: lars tillmann

  • Schokolade als Sprit? Lecker.

    Schokolade Die Strecke von GroÃbritannien nach Timbuktu ist mit 7.200 Kilometern sicherlich kein Pappenstiel, aber für jeden halbwegs ausdauernden Autofahrer mit der richtigen Ausrüstung und dem passenden fahrbaren Untersatz kein Problem. Das, was die beiden Briten Andy Pag und John Grimshaw sich vorgenommen haben, ist da schon auÃergewöhnlicher.

    Sie werden die lange Reise mit Biotreibstoff antreten. Was sich zunächst nicht sonderlich spektakulär anhört, bekommt eine besondere Würze (oder SüÃe?) erst durch den Rohstoff, der dabei verwendet wird – Schokolade. 2000 Liter der süÃen Suppe führen die beiden Experimentalisten mit sich, hergestellt auf Basis von ganzen vier Tonnen Schokolade. Unter Zuhilfenahme von Natronlauge und Methanol wurde daraus der alternative Kraftstoff gewonnen. Was der ganze Spökes gekostet hat, darüber schweigen sich Grimshaw und Pag beharrlich aus. Man kann davon ausgehen, dass die Gesamtkosten um ein Vielfaches höher liegen, als bei der Verwendung von normalen Kraftstoff aus dem Zapfhahn.

  • East African Safari Rallye 2007: Ab in die Wüste

    Escort Vom 25.11. bis zum vergangenen Montag machten mächtig aufgerüstete Klassiker bis Baujahr 1974 die afrikanische Wüste und den Busch unsicher. Dabei ging es 5.000 Kilometer kreuz und vor allen Dingen quer durch Kenia und Tansania. Ãbelstes Geröll mit kindskopfgroÃen Killerbrocken, knietiefer feiner Sand und noch tiefere Flussdurchquerungen setzten sowohl Fahrern als auch Autos gehörig zu.

    Auch deutsche Teams und Fahrer stellten sich der staubigen Herausforderung. Waldegard3 Der hier ansässige Rallye-Merchandise-Spezialist Rallywebshop.com sponsorte diverse Teams, die allerdings von Anfang an  mit den Launen der Natur, der Technik und der menschlichen Psyche zu kämpfen hatten. So bestieg zum Beispiel der am vierten Tag bestplatzierte Deutsche Alex Hack kurzerhand ein Flugzeug Richtung Heimat, nachdem er sich mit seinem Co-Piloten ordentlich verkracht hatte. Auch der Geist bleibt unter solch extremen Bedingungen eben nicht unberührt. Finger_kaputt

    Darüber hinaus gab es wohl kein Team, das nicht mit den Tücken der höllischen Safari Rallye zu kämpfen hatte. Staub und Temperaturen von niemals unter 30 Grad fordern eben ihren Tribut, besonders wenn soviel Technik im Spiel ist. Das Spektrum der Ausfallursachen reichte von abgerissenen Rädern und Spurstangen über explodierende Ãberdruckbehälter der Stossdämpfer bis hin zu ausfallenden Tripmastern, ohne die bei der Safari gar nichts mehr geht und zudem höchste Gefahr herrscht.Reifen Nicht zu wissen, wann und wo riesige Löcher und Felsen den Weg versperren ist nicht nur schlecht für den Zustand des Gefährts, sondern auch für die Gesundheit der Fahrer. Mit bloÃem Auge braucht man hier garnicht erst zu versuchen, die viel besagten Spuren im Sand zu finden. Am sechsten Tag dann, oder besser in der Nacht zuvor, wurde die Geschichte der Safari Rallye um ein weiteres Kuriosum bereichert. Heftige Regenfälle verwandelten die Strassen – wenn man sie so nennen will – in glibberige, schleimige und sauglatte Rutschpisten. Betroffen waren dabei aber weniger die Fahrer auf ihren WP’s, als vielmehr die groÃen Service-LKW der führenden Ford- und Porsche-Teams.

    911_bertl Noch vor Sonnenaufgang versenkte das Porsche-Team von Francis Tuthill seinen Laster im linken Strassengraben, wenige Minuten später taten es die Ford-Leute dem Konkurrenten dann gleich, wählten aber nach dem Prinzip des freien Willens den rechten Graben.Graben Für das Rallywebshop-Team lief an diesem Tage alles erstaunlich glatt, nur  Imi Dewji im Datsun 240 Z genoss bei einer zu langsamen Wasserdurchfahrt ein zehnminütiges Fussbad, und spülte bei der Gelegenheit den Fussraum des Datsun gleich ordentlich durch. Einen Tag später erwischte es Altmeister und Sieganwärter Stig Blomqvist, der durch eine abgerissene Antriebswelle auf Rang acht zurückfiel. Während der Aufholjagd auf den zweiten Veteranen im Feld, Björn Waldegard, lieà Blomqvist nach einem Sprung erst die Antriebswelle und in Folge dessen dann auch den Escort im Sand liegen. Von Aufgeben aber keine Spur. Neue Welle rein, Gaspedal ins Bodenblech gefräst und mal eben die drittbeste Zeit in der nächsten WP ins Geröll gehauen. Und das, obwohl er auf seinem Ritt ganze acht Konkurrenten überholen musste. Blomqvist
    Leider wurde die Safari in diesem Jahr von einem tragischen Todesfall überschattet. Tony Fall, der in den goldenen Siebzigern und Achtzigern Sportchef bei Opel war, erlag in der folgenden Nacht einem Herzleiden. Er holte 1982 Walter Röhrl zurück zu den Rüsselsheimern, dieser dankte es ihm prompt mit dem ersten und einzigen WM-Titel für Opel.  Wieder einmal hat sich ein ganz groÃer des Rallyesports für immer verabschiedet.
    Trotzdem wurde weiter Rallye gefahren. Zwischenzeitlich ging es dann nochmal für alle in den Treibsand, für einige auch wieder raus und am letzten Tag kamen alle Deutschen, die nicht schon nach dem ersten Tag ausgeschieden waren, auch ins Ziel. Waldegard Nicht immer mit eigener Motorkraft und allen Teilen am Fahrzeug, aber dafür gibt es ja tatkräftig unterstützende Zuschauer an der Zielrampe. Wer seine Kiste liebt, der schiebt. Und wer hier überhaupt die Zielflagge zu Gesicht bekommt, darf sich eindeutig “Sieger” nennen, egal mit welcher Platzierung.  Waldegard2 Bei der nächsten East African Safari Rally im November 2009 werden die meisten wohl wieder antreten, darunter auch die Deutschen vom Team Rallywebshop, und sich der nicht umsont mit den Worten “The World’s Greatest Rally” untertitelten Veranstaltung stellen.

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  • Essen Motor Show 2007: Skoda zeigt den Fabia Scout

    Fabia_scout1 Auf den Namenszusatz “Scout” hörte bei der tschechischen VW-Tochter Skoda bisher nur der für leichte Offroad-Abstecher geeignete hochbeinige und allradgetriebene Bruder des Octavia. Auf der Motorshow präsentiert Skoda nun auch den ähnlich gearteten Fabia Scout, der auf dem ebenfalls hier vorgestellten neuen Kombi des kleinen Tschechen basiert. Von auÃen macht der kleiste Skoda so schon eine gute Figur.

    An der Silhouette des Fabia ändert sich im Grunde nichts. Ein paar Zentimeter mehr Bodenfreiheit, eine farblich abgesetzte und auf Offroad-Optik getrimmte untere Karosseriehälfte und die Dachreling erwecken zumindest den Anschein der Schotterpistentauglichkeit.

    Fabia_scout2 Ein Blick auf die schicken 17-Zöller mit Niederquerschnittsreifen verraten aber – zumindest beim hier ausgestellten Modell -, das der Skoda ein Blender ist.Fabia_scout3_2

    Vielleicht soll er in die Nische vordringen, in der der Polo Fun sich auf Grund des hohen Preises nicht durchsetzen konnte. Im Innenraum bleibt eigentlich alles beim alten, das kennt man aus dem herkömmlichen Fabia.Fabia_scout4 Im Heck dann zeigt sich wieder die praktische Veranlagung, beispielsweise an der ausziehbaren Auflage, die sowohl beim Einkauf als auch beim Wechseln der Snowboardboots im Winterurlaub nützlich sein sollte.

  • Essen Motor Show 2007: Flach und breit – Der Ford GT Matech Racing

    Ford_gt_matech1 Als wäre der Ford GT nicht schon flach genug, als würde sein Dach nicht ohnehin schon näher am Asphalt vorbeirauschen als so mancher Kotflügel moderner Mittelklasselimousinen, kauert der Ford GT von Matech Racing noch ein biÃchen geduckter auf der Strasse. Das muss er allerdings auch, denn er wird in der FIA-GT3 European Championship Serie eingesetzt.

    Dazu kommt noch eine durch notwendige aerodynamische Anbauten wesentlich gestrecktere Linie als beim Original. Dieses Gefährt sieht schon im Stand schneller aus als die Polizei erlaubt. Da diese aber auf den internationalen Rennstrecken dieser Welt nichts zu sagen hat, kann ungehemt das Gaspedal ins Bodenblech gepresst werden.Ford_gt_matech2

    Der V8 stämmt 550 PS und 680 Nm Drehmoment. Damit zitiert er den legendären Ford GT40, der 1966 und 1967 die 24 Stunden von Le Mans mit fast identischen Leistungsdaten gewann. Damit hören die Gemeinsamkeiten aber natürlich auch schon auf, schlieÃlich ist die Technik in den letzten 40 Jahren nicht stehen geblieben. Und weil er es seinem Ahnen gleichtun will, hat der neue GT auch schon einen Lauf der oben genannten GT-Serie gewonnen. Abwarten, was da noch folgen wird. Die Fussstapfen, die er ausfüllen will, sind schlieÃlich groÃ.

  • Essen Motor Show 2007: Nürburgring Classic – der Mercedes 190 SL Clubsport

    190_sl1 52 Jahre hat er mittlerweile auf dem Buckel, und trotzdem steht er da, als wäre er frisch vom Band gelaufen. Der Mercedes 190 SL Clubsport ist ein besonderer Augenschmaus auf dieser Messe. Die nach aerodynamischen Massstäben geformte Karosserie, die trotzdem wunderschöne Formen preisgibt. Das lächerlich kleine Stückchen Glas, das sich keinesfalls Windschutzscheibe nennen darf. Der grandiose Innenraum mit braunem Leder, hellem Holz und nacktem Blech.

    Eine wahre Augenweide, dieser alte Herr mit dem Stern.
    190_sl2 Und berücksichtigt man das Baujahr 1955, so sind auch der Hubraum von 1.800 cc und die 105 Pferdchen durchaus beachtlich. So muss ein Roadster aussehen. Dann klappts auch mit der Nachbarin.

  • Essen Motor Show 2007: Hot Rods und andere Klassiker

    Hot_rod3 Zwar standen überall in den Messehallen immer mal wieder vereinzelte Hot Rods herum, einen festen Platz hatten sie allerdings nur am verhältnismäÃig kleinen Stand vom street-magazine.com in einer Ãbergangshalle im Obergeschoss. Dort allerdings wurde dann soviel hineingequetscht, wie es nur ging. Richtig so, denn neben all dem – zugegebenermaÃen ansehnlichen – Tuning-Einerlei sind diese Rods und einige Muscle Cars eine willkommene Abwechslung.

    Vom Buick bis hin zum obligatorischen Ford machen die bösen Maschinen durchweg Eindruck auf die Messebesucher und gehören sicherlich zu den am meisten fotografierten automobilen Männerträumen der Messe.Hot_rod2 Was vielleicht ein klitzekleines biÃchen störte, war die nebenan platzierte Corvette, die den Zuschauern aus ihrer eindeutig nicht serienmäÃigen Hifi-Anlage die hochtönerstrapazierenden Gesänge der Dieter Bohlen-Combo “Modern Talking” um die Ohren pfefferte. Aber gewappnet mit iPod und Metallica kam ganz schnell wieder Hot Rod-Feeling auf.Muscle1Hot_rod5 Hot_rod1

  • Essen Motorshow 2007: Hamann – Frauen und Autos

    Hamann2 Wo beim Stand des Edeltuners Hamann nun der Schwerpunkt liegt – Frauen oder Autos – ist wirklich schwer zu sagen. Das macht aber nichts, denn beide sind in diesem Falle äuÃerst ansehnlich. Wir beschränken uns aber dann an dieser Stelle doch auf die Autos.Vom Ferrari 612 Scaglietti über den 911er Porsche bis hin zum Mini Cooper S waren optisch imposante Anbauten zu bestaunen (bei den Hostessen allerdings zum Teil auch).

    Hat man mittlerweile getunte Supersportwagen zur Genüge beäugt, so stach doch gerade der kleine Mini Cooper aus der Masse heraus. Hamann3 Schuld daran waren die schneeweiÃe Lackierung fast ohne jeglichen Schnickschnack, sowie die knall-orangenfarbenen Reifen. Die Färbung sieht nicht nur ungewohnt aus, sie lässt bei einem ordentlichen Burnout auch den aufsteigendem Rauch in leuchtendem Orange erstrahlen. Zugelassen sind die Räder auf deutschen Strassen zwar nicht, den groÃen Showeffekt sollte man damit aber auf seiner Seite haben.
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  • Essen Motor Show 2007: Ford Capri RS 3100 – Legenden am Steuer

    Capri_3100_2Der Ford Capri gehörte schon in der Serienversion zu den damals schönsten Coupes auf deutschen Strassen, ging aber leider in der Euphorie um Opels oftmals zu Unrecht als Proletenschleuder betitelten Manta ein wenig unter. Nichtsdestotrotz bot sich ein sportliches Coupe natürlich auch für den Einsatz auf der Rennstrecke an, besonders wenn der Hersteller im Rennsportbereich schon einen groÃen Namen hat.

    Unter dem Motto “40 Jahre internationaler Automobilrennsport” zeigt sich der Capri dann auch in seiner sportlichsten Kleidung. Sah der Capri als ziviles Alltagscoupe noch recht zierlich und schlank aus, plustert sich der Capri RS 3100 mächtig auf. Deftiges Spoilerwerk, extreme Verbreiterung und eine simple wie effektvolle Zweifarbenlackierung machen aus dem 1974er Capri einen brachialen Tourenwagen. 420 PS aus sechs Zylindern und 3400 cc Hubraum sind schon mal eine Hausnummer. Gebändigt werden will solch eine Power natürlich nur von fachkundigen GasfüÃlern. Wen wundert’s also, dass am Steuer des Capri unter anderem Niki Lauda, Jochen Mass und Klaus Ludwig saÃen und 1974 die Tourenwagen-Europameisterschaft für Marken gewannen.

  • Essen Motorshow 2007: Hammer, dieser Hummer

    Cfchummer1 Der Autotuner CFC beeindruckte auf der Messe mit einem Hummer H2, der bei Fans von extravaganten Geländewagen für feuchte Augen und offene Münder sorgen dürfte. Sogenannte “Lambo-Doors”, also nach vorne-oben öffnende Flügeltüren in Verbindung mit den monströsen 26 Zoll-Felgen auf über 30 Zentimeter breiten Reifen machen den Auftritt nach auÃen hin schon einmal perfekt.

    Aber wie es so passend heiÃt, kommt es ja auf die inneren Werte an. Aber auch hier greift der Hummer in die Vollen. Halbrunde Ledercouch, Minibar und sage und schreibe 17 Flatscreens an jeder nur erdenklichen Stelle im Innenraum machen die Lounge-Atmosphäre perfekt.Cfchummer2 Dazu gehören natürlich auch Dolby-Digital-Sound und Spielkonsolen, in diesem Falle zwei X-Boxen, denn vielleicht möchte man ja hinten was anderes spielen als vorne.
    Cfchummer3 Nur der Vollständigkeit halber: der chipgetunte V8 bringt es auf 480 PS, die selbst bei 3,5 Tonnen Leergewicht ausreichend sein dürften.

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  • Essen Motorshow 2007: Auto Union Typ C Tretauto

    Audi_modell_1_2 Würde man es auf einem Foto sehen (bitte einmal den Blick nach links richten), man könnte es durchaus für das Original aus dem Jahre 1936 halten. Der Auto Union Typ C-Silberpfeil dominierte damals den Rennsport und verkauft sich in der Accessoire-Linie bei Audi auch als Modell schon hervorragend. Warum also nicht ein Tretauto im Massstab 1:2 herausbringen, dass allerdings für Kinderhände viel zu schade ist und sich mit einer Limitierung auf 999 Stück und einem Preis von 9.700 Euro ohnehin für den Spielplatz diqualifiziert?

    Zielgruppe sind wohl ohnehin eher gut betuchte, aber Kind gebliebene Männer, die sich in irgendeiner Weise mit dem Konzern verbunden fühlen. Der Preis des nach dem Kettcar-Prinzip funktionierenden Typ C ist zwar hoch, betrachtet man aber Details wie die echte Aluminiumkarosserie, das Holzlenkrad und die leder-bezogenen Sitze, scheint er durchaus gerechtfertigt.
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    Tatsächlich ist alles an diesem Modell dem Original nahezu perfekt nachempfunden. Soviel Liebe zum Detail wünsche ich mir bei vielen Herstellern an den Serienmodellen.
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