Author: lars tillmann

  • Audi A4 schlägt C-Klasse nach Punkten

    Audi_a4_2_2 Als weltweit erste Autozeitschrift lieà die AutoBild den neuen Audi A4 gegen die noch recht frische Mercedes C-Klasse antreten. Was sich – aus zugegebenermaÃen subjektiver Sicht – schon am Design der Fahrzeuge erkennen lässt, setzt sich auch bei den anderen Attributen der beiden Gegner fort: der Audi ist schöner, besser und vor allem billiger.

    Natürlich ist die Frage des Geschmacks, und damit die Ansprüche, die ein Autokäufer an das Design seines neuen Schmuckstücks stellt, rein subjektiver Natur. Allerdings wirkt der Audi auch nach ganz objektiven MaÃstäben einfach frischer, moderner, ganz einfach weniger altbacken als die C-Klasse.

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    Cklasse1

    Legt man allerdings die unterschiedlichen Zielgruppen der beiden Kontrahenten zugrunde, dann treffen sicherlich beide genau den Geschmack der potentiellen Käufer. Bei Audi eben etwas jünger und dynamischer, bei Mercedes eher die älteren Semester, die Gelassen- und Gediegenheit zu schätzen wissen. Nun macht man aber an der optischen Rafinesse eines Autos keinen Testsieg fest. Den kann der Audi durch seinen Motor im wahrsten Sinne des Wortes “einfahren”. Verglichen wurden hier der A4 2.0 TDI mit neuerdings 143 PS und wie beim Mercedes moderner CommonRail-Einspritzung, sowie der C 200 CDI mit 136 PS. Auf dem Papier also sehr ähnlich, auf der Strasse könnte der Unterschied gröÃer nicht sein. Der Audi geht mit wesentlich mehr Bums zur Sache, dreht seidiger hoch (bis über 5000 Touren wohlgemerkt!), ist leiser, billiger und knausert dazu noch etwas mehr mit dem Sprit. 6,4 Liter auf 100 Kilometer bedeuten 0,4 Liter weniger als beim Benz. Mit 4,70 Metern länge ist der A4 zudem deutlich gewachsen, erreicht fast Passat-Niveau und bietet daher den Insassen mehr Platz als der etwas engere Stuttgarter.

    Audi_a4_cockpit

    C_klasse_interieur

    Agiles Handling und tolle Strassenlage tun ihr Ãbriges, um am Ende die C-Klasse vom Thron zu stossen.  Dies gilt natürlich vorerst nur für die kleinen Diesel. Auch wenn ich mir damit nicht den “grünen Feinstaub-Daumen” verdiene, richtig spannend wird es erst, wen der A4 in der sportlichen S- oder RS-Variante der AMG-C-Klasse zum Duell gegenübersteht.

  • Lamborghini Miura: Die erste Legende aus Sant’Agata

    Lamborghini_miura_sv_1971_gro Beim Klang des Wortes Lamborghini denkt der GroÃteil der autofahrenden Bevölkerung an Ehrfurcht gebietende Namen wie Countach, Diablo oder Gallardo. Der Kenner allerdings hat noch ein anderes Modell des altehrwürdigen Ferrari-Konkurrenten im Kopf: den Lamborghini Miura. Diesem Auto hat der Konzern es massgeblich zu verdanken, dass er heute überhaupt noch besteht.

    Der Miura war 1966 nach dem 350 GT der zweite PKW der Firma Automobili Lamborghini, die aus der ursprünglich zur Traktorenherstellung gegründeten Manufaktur Lamborghini hervor ging. Gleichzeitig war er dafür verantwortlich, dass das die noch junge Sportwagenschmiede Umsatz und Gewinne machen konnte, wodurch finanzielle Mittel zur weiteren Entwicklung und Produktion frei wurden. Zudem begann mit dem Miura die bis heute anhaltende Tradition des Hauses, die Modelle auf Namen aus der Welt des Stierkampfes zu taufen. Eduardo Miura war ein angesehener Kampfstierzüchter und Namenspate des gleichnamigen Modells. Damit folgte Ferrucio Lamborghini seiner eigenen Idee, denn auch das Markensymbol – der Murciélago – war nach einem Stier benannt worden, der im Jahr 1879 in einem Stierkampf trotz 24 Lanzenstössen nicht zu Boden ging und deshalb aus Respekt vor so viel Kraft mit dem Leben davon kam. Diese unbändige Stärke soll von den Modellen der Italiener verkörpert werden. Nun sieht aber gerade der Miura auf den ersten Blick nicht so imposant und brachial aus, wie sein Nachfolger Countach oder die heutigen Modelle Gallardo und Murciélago. Mit dem freundlichen “Augenaufschlag” inklusive Wimpern und einer geschwungenen Karosserie wirkt er eher grazil und elegant.Miura_augen

    Der Blick auf das Datenblatt verrät aber etwas anderes: V12-Mittelmotor, 350 PS (später als S-Version 370PS, als SV sogar 385 PS), 280 km/h Höchstgeschwindigkeit und weniger als 7 Sekunden von 0 -100 km/h. Trotzdem war diese Leistung relativ problemlos auf den Asphalt zu bringen, mal abgesehen von den ein oder anderen Horrorgeschichten von abhebenden Miuras.  Lamborghini_miura_heck_gro
    AuÃerdem bestach der Miura, wie andere Lamborghinis übrigens auch, durch eine Tugend, die man gerade den italienischen Herstellern nicht unbedingt nachsagt: eine hochklassige Verarbeitungsqualität. Wer sich also in die 110 cm flache Flunder hineingefädelt hatte, wurde mit feinstem Leder und anderen edlen Materialien belohnt und konnte auf Wunsch sogar mit elektrischen Fensterhebern, Radio und Klimaanlage verwöhnt werden. Die beiden letzteren werden aber wohl ihre liebe Mühe bei der Ausübung ihrer Funktion gehabt haben. Mit dem Motor im Nacken ist es im Miura so heiÃ, dass die Klimaanlage nicht die geringste Chance hat, hinter den Ohren faucht das Aggregat zudem in einer Lautstärke, die das Radio zum lächerlichen Accessoire werden lässt. Also lieber verzichten und Gewicht sparen. So hielten es die meisten Käufer denn auch.
    Das Legenden niemals sterben, zeigten Lamborghini mit der Studie Miura Concept auf den Motorshows in Detroit und Los Angeles 2006. Nahezu unverändertes Design, und trotzdem extrem modern stand er da, im gleichen Giftgrün, dass auch schon vor 40 Jahren die Farbpalette bereicherte. Ob er so – natürlich unter Audi-Regie – wiedergeboren wird? Man kann es nur hoffen!Lamborghini_miura_concept

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  • Mercedes S 500: Bei dieser Werbung muss man(n) hinschauen

    Mercedes_airbagthumb Die Zielgruppe für einen Mercedes S 500 ist wohl eindeutig unter den Geschäftsmännern im besten Alter zu suchen. Genau für diese hat der Konzern jetzt in englischsprachigen Gefilden eine für Mercedes-Verhältnisse ungewohnt provokante Kampagne für das 8-Airbag-Feature des S 500  gelauncht. Wie dem nebenstehenden Bild zu entnehmen ist, wird dabei Wert auf ausgeprägte weibliche Attribute gelegt.

    Hoffentlich fahren die wohlhabenden Besitzer auf ihren langen Geschäftsreisen ihre Autos jetzt nicht absichtlich vor die Wand, nur weil sie mal einen Blick auf die “Airbags” werfen wollten. Diesen Leuten sei gesagt: Es handelt sich hierbei nur um Werbung, die echten Airbags sind weiterhin nur mit Luft – und nicht mit Silikon – gefüllte Stoffsäcke! Wie dieser “Dolby-Surround-Airbag” nun in Wirklichkeit aussieht? Keine Ahnung! Aber vielleicht irre ich mich ja und es sind tatsächlich acht pralle weibliche sekundäre Geschlechtsmerkmale, denn auf der Aufpreisliste der S-Klasse steht ja angeblich nichts, was es nicht gibt…

  • Lewis Hamilton: Erste Biographie mit 22

    Lewis_hamilton Nun ist er ja leider gerade erst aus seinem Traum vom WM-Titel gerissen und in die unschöne Wirklichkeit des harten Formel 1-Geschäfts zurückgeholt worden. Viele trauern um die verpasste Chance des 22 Jahre jungen Briten, andere freuen sich über Räikkönens Triumph. Alle sind sich aber einig, dass es eine der spannendsten Saisons war, die die Formel 1 in den letzten Jahren – oder gar Jahrzehnten – gesehen hat.

    Hauptverantwortlicher für die unerwartet hochklassige Formel 1-Saison 2007 war sicherlich Lewis Hamilton. Ein ums andere Mal fuhr der Neueinsteiger den alten Hasen und Routiniers derart um die Ohren, dass diese sich wohl verwundert die Helmvisiere rieben. Ganz gereicht hat es letztendlich zwar nicht, aber seine Klasse als Rennfahrer hat er damit mehr als bewiesen. Schon früher hat Hamilton in verschiedenen Nachwuchs-Rennserien ähnlich souverän dominiert und von sich reden gemacht. Dies und seine unglaublich schnell gewachsene Popularität waren wohl auch Anlass für die kürzlich erschienene Biographie “Lewis Hamitlon – A Dream Comes True” von Autor Brian Belton, die von den ersten Schritten – oder besser “Runden” – im Motorsport bis zu Hamiltons Eintritt in die Königsklasse kein Detail auslässt. Sein Werdegang ist allemal lesenswert, wurde er doch schon von zwei Legenden – namentlich Sir Jackie Stewart und Sir Stirling Moss – als einer der besten Rennfahrer aller Zeiten bezeichnet. Erhältlich ist diese auÃergewöhnliche Biographie bei den Jungs vom racingwebshop.

  • Bluetec sauber genug für Kalifornien

    Mercedes_benz_e_320_bluetec In Sachen Abgasgrenzwerte hat unser aller Lieblings-Gouvernator Arnold Schwarzenegger den Abgasen den Kampf angesagt und rückt ihnen terminatorgleich zu Leibe. In kaum einem anderen amerikanischen Bundesstaat sind die Abgasgrenzwerte so streng wie in Kalifornien (USA). Mercedes Benz hat nun mit dem E 320 Bluetec als erster Hersteller diese Werte erfüllt.

    Ein Oxidationskatalysator im Zusammenspiel mit einem Partikelfilter reduziert den Ausstoss von Russpartikeln und Stickoxiden. Ab 2008 kommt in GL, ML und R-Klasse die zweite Bluetec-Version zum Einsatz, die durch den Zusatz der Harnstofflösung AdBlue die Stickoxide um bis zu 80 Prozent reduzieren soll. Da wird endlich mal wieder ein deutscher Hersteller zum “Innovator” und zeigt, dass die Japaner bei umweltfreundlichen Antriebskonzepten nicht konkurrenzlos dastehen.

  • Kraftfahrtbundesamt verbietet Billig-Partikelfilter

    Partikelfilter Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat Nachrüstfilter des Herstellers GAT aus dem Verkehr gezogen. Wegen mangelnder Wirksamkeit wurde die allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) dieser Systeme gelöscht.  Fahrzeuge, die bereits mit einem Filter der Firma ausgerüstet sind, verlieren ihre Betriebserlaubnis nicht.

    Der Hersteller GAT spricht indes von einem reinen “Formfehler” und will die erloschenen Betriebserlaubnisse neu beeantragen. Das groÃe öffentliche Interesse an Nachrüstfiltern veranlasst wohl einige Firmen zur Erwirtschaftung des ein oder anderen schnellen Euros. Ob aber generell von billigen Anbietern abzuraten ist, oder ob es sich hier um einen Einzelfall handelt, ist nicht klar. In einem weiteren Verfahren will das KBA die Angelegenheit nun auch nach EU-Vorschrift prüfen.

  • Kooperation von Mercedes, BMW und Peugeot

    B_klasse_auto_01 Die Kostensparprogramme der Autohersteller lassen selbige oft unergründliche Wege einschlagen. So wird die ab 2011 vom Band laufende B-Klasse (die dann auch die A-Klasse ersatzlos vom Platz wirft) mit Motoren der BMW-Tochter Mini, die von den Münchnern wiederum in Zusammenarbeit mit Peugeot entwickelt werden, an den Start gehen. Laut Mercedes ist dies der kostengünstigste Weg, die neue B-Klasse zu produzieren.

    Bleibt zu hoffen, dass die Kostenersparnisse auch an den Kunden weitergegeben werden. Im Vorfeld wurde bereits geprüft, ob man nicht die Bodengruppe des Fiat Panda für den Baby-Benz übernehmen sollte. Ãberraschenderweise lagen die Kosten von Mercedes und Fiat aber so nahe beieinander, daà kein nenneswerter Spareffekt zu erkennen gewesen wäre.

  • Der Sanierungsfall Seat: Wege aus der Krise

    Seat_toledo Selbst nach ein oder zwei Gedenkminuten ist es nicht wirklich klar zu definieren: wofür steht die Marke Seat innerhalb des VW-Konzerns? Diese Frage scheinen sich auch die Unternehmensvorstände schon seit geraumer Zeit zu stellen, von einer klaren Positionierung kann bei der spanischen VW-Tochter keine Rede sein.

    Häufige Managerwechsel und Umorientierungen in der Unternehmensphilosophie sprechen eine deutliche Sprache. Momentan wird mit dem Leon, wie die TV-Kampagnen deutlich zeigen, in Richtung “Sportlicher Lifestyle” geworben, garniert mit südländischem Temperament. Genau in die Nische also, in der sich Alfa Romeo schon seit Ewigkeiten recht erfolgreich behauptet und auch keinen Mitbewerber duldet. So erwirtschaftete Seat denn auch einen Verlust von über 120 Millionen Euro in den letzten zwei Jahren. Ein letzter verwfeifelter Versuch, die Marke am Leben zu halten, startet nun mit einem Investitionsprogramm in Höhe von 2,25 Millarden Euro. Wichtigster Punkt: Neue Modelle! Im Jahr 2009 erblickt der neue Toledo das Licht der Welt. Seinen Pummelhintern wird er dann abwerfen und sich im schicken Blechkleid gegen Passat und A4 behaupten müssen. Gerüchten zufolge bedient sich der Toledo dann auch des längsmodularen Antriebskonzeptes bekannt aus dem Audi A4. Neben der neuen Mittelklasse wird auch der kleine Ibiza erneuert, um im Kampf gegen Skoda Fabia und VW Polo Punkte zu sammeln. Möglicherweise müssen die Seat-Verantwortlichen aber auch einfach noch einmal ihre Marketingkenntnisse ein wenig auffrischen, denn jedes Fachbuch wird es immer und immer wieder betonen: Eine klare Markenpositionierung ist das A und O…

  • BMW bangt um Wettbewerbsposition

    Bmw_plakette_heck_2 Man sollte es nicht meinen, ist BMW doch der absatzstärkste Premium-Hersteller der Welt. Und trotzdem ist Absatz nicht immer – und Umsatz noch viel weniger – gleichbedeutend mit Gewinn. Nach deutlichem Rückgang der Rendite in den letzten Jahren steht bei BMW nun ein milliardenschweres Sparprogramm auf dem Plan mit der Absicht, den Konzern auf lange Sicht unabhängig zu machen.

    Der Gewinn der Bayern hat sich im Vergleich zu den exzellenten Absatz- und Umsatzzahlen nur unterproportional entwickelt, Kostenersparnisse und eine niedrigere Investitionsquote sollen nun für Aufwind sorgen. Natürlich soll aber in erster Linie der Fokus auf neuen Modellen stehen, von “völlig neuen Fahrzeugkonzepten” ist die Rede. AuÃerdem verschieben sich ein paar Hierarchien innerhalb des Unternehmens. Arbeitsplatzabbau hingegen ist laut BMW keine Option, neue Stellen könnten aber in naher Zukunft auch nicht geschaffen werden.

  • Die “Grill”-Saison ist bald vorbei

    Jeep_cherokeejpg_2 So sehen es zumindest einige Automobilexperten, die den groÃen und ausladenden Kühlergrills keine rosige Zukunft bescheren. Kaum vorstellbar, schaut man sich die aktuellen Modelle vieler Hersteller an. Ob mächtiger Single-Frame Grill bei Audi, sportlicher Schlund bei Peugeot, Garagentor bei Chrysler oder Pantheon-Grill bei Rolls-Royce.

    All diese gestalterischen Spielereien haben längst keinen nachvollziehbaren Zweck mehr. Vielmehr sind sie Ausdruck der automobilen Reputation, die der Fahrer eines solchen Gefährts genieÃt. Audis Single-Frame Grill ist in dieser GröÃe sicherlich nicht nötig, um ein 1,6 Liter FSI-Aggregat zu kühlen. Aber auf der Autobahn im Rückspiegel des Vorausfahrenden symbolisiert er trotzdem Kraft und Prestige, lässt einen fast automatisch den Blinker setzen, um die Spur freizumachen. Zudem ist er wichtiger Teil der Corporate Identity, schon von weitem kann jedes Kind erkennen, daà sich da ein Audi nähert. Bei Rolls-Royce hat der Pantheon-Grill Tradition und wird auch weiterhin die Modelle schmücken. Und man stelle sich nur einmal einen Chrysler 300C ohne sein riesiges Gitter vor der Motorhaube vor – genau, undenkbar! Allerdings könnte die Umwelt-Debatte die Hersteller zu einer Ônderung ihres Kühlergrill-Designs veranlassen. Denn mögen sie auch äuÃerst schmückend sein, der Aerodynamik kommen sie nicht zugute. Und die ist nun mal ein wichtiges Mittel, um den Spritverbrauch und damit den CO2-Ausstoà auf ein erträgliches Maà zu senken. Bleibt zu hoffen, daà den Designern der Zukunft annehmbare alternative Ideen in den Köpfen herumschwirren, wie der Bug eines Autos auch ohne ausladenden Kühlergrill Markenidentität und optische Attraktivität verbinden kann.