[Fortsetzung] Die von uns absolvierte Testfahrt mit dem Insignia Sports Tourer überraschte nicht nur auf Seiten der Fahrdynamik äuÃerst positiv, sondern bewies, dass Opel auch auf allen anderen Gebieten der Sprung vom Caravan, wie die Kombis des Herstellers bisher hieÃen, zum Sports Tourer gelungen ist. Zum Autofahren gehört eben nicht nur blanke Power, sondern auch ein entsprechendes Interieur, um lange Strecken ohne Rückenschmerzen oder andere körperliche Gebrechen zu überstehen und sich einfach rundum wohl zu fühlen. Angesichts dessen, was der Insignia Sports Tourer den Passagieren bietet, dürfte man in Ingolstadt oder München durchaus nervös werden…

Wie man sich bettet, so liegt man bekanntlich. Opel hat sich des Phänomens angenommen und für den Vectra-Nachfolger eine besondere Bestuhlung konzipiert: Mit Hilfe von Luftkissen lassen sich diverse Regionen des Sessels einzeln verstellen. So werden lange Autofahrten auch für Menschen mit Rückenleiden zu einem Genuss. Trotz des sportlichen Seitenhalts bietet der mit dem AGR-Siegel ausgezeichnete Sitz zudem auch Platz für etwas fülligere Fahrer.

Das Navigationssystem unseres Tesobjekts lieferte diverse Informationen zur Verkehrslage, wie Staus, Baustellen usw. Allerdings musste unser Tester einige Ungenauigkeiten in Bezug auf die Treffsicherheit des Systems feststellen. Dazu kommt, dass die Ergonomie des elektronischen Helfers nicht sehr glücklich ist: Viele Funktionen scheinen auch eine umständliche Steuerlogik mit sich zu bringen. Es dauerte beispielsweise mehrere Minuten, um dem Gerät klar zu machen, dass es den Wagen zum Hauptbahnhof in Frankfurt am Main lotsen soll. Vielleicht macht allerdings Ãbung den Meister. Navi-Anfänger sollten sich jedoch auf anfänglichen Frust einstellen.

Zusammen mit den edlen Sitzen sorgt das Multifunktionslenkrad, das einen groÃen Spielraum an Verstellmöglichkeiten bietet, dafür, dass der Insignia sich besser auf den Fahrer einstellen lässt, als jedes andere Fahrzeug. Die Möglichkeiten sind vielfältig, so dass auch Menschen mit ungewöhnlichen Körperdimensionen alles optimal auf ihre Bedürfnisse einstellen können.

Das dynamische Kurvenlicht des Insignia Sports Tourers verrichtet seinen Dienst akkurat und erweist sich als nützlicher Helfer. Auch der Regensensor tut seine Arbeit ohne besondere Vorkommnisse. Alles in allem ist der Kombi hervorragend verarbeitet. Nichts wirkt billig oder zerbrechlich, im Inneren scheint jeder Schalter so befestigt zu sein, wie man es erwartet. Auch von auÃen hinterlässt das Mobil einen guten Eindruck.

In Punkto Kofferaumbeladung hat der Lifestyle-Kombi den Wettbewerbern gegenüber einen entscheidenden Vorteil: Dank der intelligent gelösten Klappenkonstruktion, bei der sogar die Scheinwerfer mit hochgeklappt werden, lassen sich auch sperrige Ladegüter hervorragend im Heck versenken. Es gilt keine nervigen Kanten zu überwinden, so dass sich die Freude beim nächste Besuch im Möbelhaus nicht bei der Verstauung der eingekauften Schreibtische, Regale oder Kleiderschränke in Luft auflöst. Die Heckklappe erinnert dabei ein wenig an den Ãffnungsmechanismus eines Cargo-Flugzeugrumpfes. Wir wundern uns nicht darüber, dass der Insignia bereits jetzt die Erwartungen des rüsselsheimer Herstellers bei weitem übertrifft. [Fortsetzung folgt…]

(Fotos: Viktor Hoffmann)