
Die FIA hat das Formel-1-Reglement für 2010 bekanntgegeben. Nun liegen die Karten offen, wie die Königsklasse im nächsten Jahr tickt,
was den Teams erlaubt ist. Es gibt kaum Ônderungen im Vergleich zu dieser Saison. Der monumentalste Einschnitt ist sicherlich, dass ab 2010 das Tankverbot in die Formel-1-zurückkehrt. Damit wird Einiges sowohl bei der Konstruktion der neuen Boliden, als auch bei der
Renntaktik der Mannschaften durcheinander gewürfelt werden…

Das Nachtankverbot während der Rennen hat einerseits zur Folge, dass die Fahrzeugtanks verdoppelt werden müssen, andererseits resultiert daraus eine Schwerpunktverlagerung. Die Teams sparen Personal an der Strecke, auÃerdem werden Boxenstopps etwas sicherer. Leider zulasten der durch “wer-kann-wie- lange-drauÃen-bleiben”-Ãberlegungen entstehenden Spannung im Rennen. Während der Trainingssitzungen darf Sprit nachgefüllt werden, allerdings nur bei ausgeschaltetem Motor. Eigentlich sollte auch das Vorwärmen der Reifen verboten werden, doch die Teams protestierten heftig, so dass die geplante Ônderung nicht eintreten wird.

KERS darf auch in der nächsten Saison verwendet werden. Das Energierückgewinnungssystem darf ab der kommenden Saison überall im Fahrzeug verbaut werden, auÃerdem darrf der Zusatzschub auch bei höheren Geschwindigkeiten als 300 km/h aktiviert bleiben. Zwei Grundsätzliche Vorteile gegenüber den diesjährigen Regeln. Einen Haken gibt es allerdings: Das Einstellen des Bremsdrucks an den Hinterrädern wird nicht mehr erlaubt sein. Damit steigt die Gefahr, dass das Auto instabil wird. Da die Teams, die in der Teamvereinigung FOTA organisiert sind, sich bereiterklärten auf den KERS-Einsatz zu verzichten, ist die Verwendung der Technik theoretisch nur bei Force India, Williams und den Neueinsteigern zu erwarten.

Da sich die Anzahl der startenden Fahrzeuge ab dem nächsten Jahr deutlich vergröÃert, muss der Qualifying-Modus angepasst werden. In den ersten beiden Durchläufen scheiden nun die jeweils acht langsamsten Piloten aus, um am Ende im dritten Zeitfahren den Top-Ten-Kampf um die erste Startposition aufrecht zu erhalten.

Auch fernab der Rennstrecke gibt es nicht unwichtige Ônderungen: Ab sofort hat die FIA nicht mehr das alleinige Recht das Reglement für die Formel 1 zu bestimmen. Jede Veränderung muss die Arbeitsgruppen durchlaufen und mit der FOTA abgestimmt werden. AuÃerdem wurde die Einschreibefrist für die nachfolgenden Saisons gelockert. Während die Frist in diesem Jahr bei einer Woche lag, haben die Teams ab 2010 jeweils Anfang Juli zwei Wochen Zeit, um sich für das darauffolgende Jahr zu melden. Das zu entrichtenede Nenngeld beträgt 309.000 Euro.
(Fotos: Daylife)