Kaum ein Autohersteller kann sich derzeit Ausgaben erlauben, die nicht direkt mit der Profitabilität der Marke im Zusammenhang stehen. Dazu muss man wohl auch den Langstreckensport zählen, der nun mal nicht die gleiche Publikumswirkung hat, wie etwa eine Formel 1. Und aus gut unterrichteter Quelle haben wir erfahren, dass Peugeot aus diesem Grunde sein Langstrecken-Engagement in der Saison 2009 deutlich herunterfahren will.
Unter der Leitung des neuen Sportdirektors Olivier Quesnel, der damit nun in einer Doppelfunktion sowohl für Peugeot Sport als auch wie gehabt für Citroen Sport zuständig ist, wird Peugeot nur noch an ausgewählten Langstrecken-Rennen an der Startlinie stehen. Quesnel ist bereits ein alter Hase im Motorsport und nicht das erste mal bei der Marke mit dem Löwen angestellt. Bereits in den 80er Jahren war er ebenfalls bei Peugeot der Assistent des groÃen (kleinen) Jean Todt.
Bei den 12 Stunden in Sebring und den 1000 Kilometern in Barcelona starten die Franzosen jeweils mit zwei Peugeot 908, ebenso bei den 1000 Kilometern von Spa. Die geschichtsträchtigen 24 Stunden von Le Mans werden drei Peugeots am Start begrüÃen dürfen. In Sebring und Le Mans darf sich das Peugeot-Team aber über prominenten und vor allem verdammt schnellen Besuch freuen. Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb wird aller Voraussicht nach tatkräftig mit anpacken, damit das Gesamtergebnis für das Team einen positiven Ausgang nimmt.
Eher schlecht steht es dagegen um Team Manager Serge Saulnier. Er muss im kommenden Januar seinen Hut nehmen. Adieu! Und wenn man eh schonmal personelle Umstrukturierungen in Angriff genommen hat, kann man auch mal nach den Sternen greifen. Oder in diesem Fall eher nach den Ringen. Und zwar denen von Audi. Denn Peugeot möchte einen oder auch zwei Fahrer des Ingolstädter Teams abwerben. Man darf gespannt sein.