Zugegeben, ganz so schnell ist der Apollo dann doch nicht. Aber wer sein Auto Apollo tauft, muss sich eben den Vergleich mit dem Namensvetter aus dem NASA-Raumfahrtprogramm gefallen lassen. Aber auch mit wesentlich weniger Schub im Nacken als beim Spaceshuttle herrscht bei Gumpert längst keine Leistungsarmut. 650 PS und 360 km/h können sich sehen lassen. AutoBild fuhr den deutschen Renner nun probe.
Alle Gumpert Apollo’s sind handgefertigt, was man am Preis erahnen kann. 285.000 Euro sind happig, dafür fährt man dann aber auch in einem Rennwagen mit Strassenzulassung, ganz zu schweigen von einer Exklusivität, die Ferraris und Lamborghinis wie Alltagsautos erscheinen lässt. Mit einer Dachhöhe von nur 1,11 Metern duckt der Apollo sich tief auf den Asphalt, macht sich aber mit 2 Metern mächtig breit. Dieses Gefährt sagt mit jeder (zum Teil Karbon-)faser seines Körpers “Rennsport”. Lediglich die Nummernschilder weisen auf ein zugelassenes Strassenfahrzeug hin. Der Motor allerdings ist dann wieder Motorsport pur. Rasselnd und pfeifend faucht das Aggregat beim Drehen des Schlüssels, mobilisiert 650 Pferde aus 4,2 Litern Hubraum. Damit ist der Spurt von 0 auf 100 km/h in glänzenden 3 Sekunden erledigt. Das heiÃt, nur wenn jemand am Steuer sitzt, der etwas Rennerfahrung hat. Denn wer glaubt, sich einfach reinsetzen und losfahren zu können, wie in jedem stinknormalen Alltagssportwagen, der wird schnell eines Besseren belehrt. Er sieht eben nicht nur aus wie ein Rennwagen, er ist auch einer. Und wer einen Rennwagen nicht beherrscht, der macht einen Abflug, auf der Rennstrecke wie auch im Strassenverkehr.
Wenn 650 PS an die (monströsen 345er-)Hinterräder losgelassen werden und lediglich eine frei regelbare Traktionskontrolle einen winzigen Beitrag zur Sicherheit leistet, kann Otto Normal-Autofahrer schon mal ordentlich der Schweià ausbrechen.