Woran erkennt man aufstrebende Nationen? Klar, an den ersten automobilen Schritten natürlich! Frankreich hatte den Citroen 2CV, die Amerikaner hatten das Modell T von Henry Ford und Deutschland den Käfer. Der Citroen 2CV ist das Paradebeispiel der Befriedigung automobiler Grundbedürfnisse. Als der berühmte Direktor des Unternehmens Pierre Boulanger die Ente in Auftrag gab, konnte er die Anforderungen an das Fahrzeug in zwei Sätzen nennen.

Es ist 74 Jahre her, dass er diese Sätze zu Papier brachte. Heute arbeitet der indische Hersteller Tata mit Hochdruck daran, diese Anforderungen zu erfüllen “…einen günstigen, fahrbaren Untersatz zu schaffen, der zwei Bauern und 100 Kilogramm Ware mit 60 Stundenkilometern zum Markt bringen kann, notfalls in Holzschuhen und über unbefestigte Wege. Es sollte möglich sein, einen Korb Eier unversehrt über einen gepflügten Acker zu fahren.” So lauteten die Worte Boulangers. Mit 9 PS war die Ente vom Tara Nano, der über 33 PS verfügt, übrigens nicht besonders weit entfernt. Die Präsentation des Tata Nano in Neu Dheli versetzte die europäischen Hersteller zwar ins Staunen, nicht aber in Angst und Schrecken. Mit einem Jahresumsatz von sieben Millarden Dollar sind die Inder noch weit von den 104 Milliarden Euro des Volkswagen Konzerns entfernt. Allerdings verkneifen sich die Europäer das Spotten. Ein so indisches Nationalauto wie dieses habe man einfach nicht hinbekommen, sagte ein VW-Sprecher. Die Frage warum es nicht möglich gewesen sei wird kurz und treffend beschrieben: “Weil unsere Ingenieure so technisch schräg wie die Inder überhaupt nicht denken können.”
Es scheint, als wäre die Ente ihrer Zeit voraus gewesen…