Was machte den Charme des Golf GTI eigentlich aus ? War es der Golfball auf dem Schalthebel ? Bestimmt mehr als das. Um das Phenomen von 1976 besser zu verstehen, müssen wir uns mal in die Mitte der Siebziger zurück versetzen. Die erste grosse Ãlkrise liegt gerade hinter uns und nach APO und ähnlichen Bewegungen ist es nicht mehr schick einfach wie in den Sechzigern zu protzen. Bei VOLKSWAGEN wird nach, beziehungsweise neben, dem Käfer ein neues Modell gestartet, das mit der bisherigen Produktpalette nichts gemeinsam hat. Front- statt Heckmotor, Vorderrad- statt Heckantrieb, Reihen-Vierzylinder statt Boxer, Kanten statt Kurven: der GOLF. Und dann zwei Jahre später, gab es ihn als GTI. Jetzt durften wir wieder. Der wohlhabende Familienvater kaufte ihn für seine Frau und fuhr mit Vorliebe selber damit. Der aufstrebende Angestellte beantragte einen Kredit um den idealen Wagen zwischen Capri oder Manta und echtem 911er, zu besitzen. Und wir Pennäler träumten davon nach der Kreidler Florett, wenn schon Auto statt Kawa Z900, dann eben einen GTI zu fahren. Es war der Wolf im Schafspelz mit dem es sich wunderbar so manche Bergstrecke hinaufsausen lies !
Im vergleich zu den Fahrleistungen die uns heute angeboten werden, war es allerdings nichts beeindruckendes. Gerade mal 9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und knapp über 190 km/h Höchstgeschwindigkeit. Das schafft heute jeder A4 TDI mit Automatik! Allerdings kannten wir noch nichts anderes, denn zwischen langweiligen 200D und dem Top 911er gab es nichts, bis der GOLF GTI kam.
Fortsetzung folgt.