Kommentar: Die Logik des Misslingens – Kfz-Steuer und Abwrackprämie

Für die Weihnachstbeleuchtung des Deutschen Reichstages war immer genug Geld vorhanden Während unser Bundesklanzler Angela Merkel sich emsig darum bemüht einen guten Kontakt zum smarten US-Präsidenten Barack Obama zu entwickeln, macht sich unter der Bevölkerung ihres Vaterlandes einiger Unmut breit. Nachdem sich die groÃe Koalition darauf verständigt hat, wie in Zukunft noch mehr Geld aus den Taschen der automobilen Randgruppen gezogen wird, entsteht ein explosives Szenario: Problem Nummer eins besteht darin, dass man denen, die sowieso über zu wenig Geld verfügen, das letzte biÃchen aus der Tasche zieht, um einerseits eine vollkommen miserable Finanzpolitik und den einhergehenden kaputten Haushalt aufzupolieren und andererseits die grassierende Ãko-Welle zu reiten…

Toyota Prius Hannovermesse
GroÃe Sorge bereitet zudem ein weiteres Problem: Die Abwrackprämie lässt potentiell erschwingliche Gebrauchtwagen und alte Schmuckstücke in der Schrottpresse verschwinden. Aus diesem Szenario ergibt sich, dass Umweltschützer, die nicht besonders viel nachdenken und sowieso Ãkoautos fahren ruhig gestellt werden, was aber eigentlich kaum einen Nutzen hat im Vergleich zur Zahl aufgebrachter, wahlberechtigter Low-Budget-Autofahrer, wie Studenten, Arbeitslose usw., die sich nunmehr nicht die Abgaben für ein altes Auto, geschweige denn ein solches selbst, leisten können. Ferner sollte man davon ausgehen, dass dies der Arbeitslosenstatistik nicht sonderlich gut tut, da zum einen Händler, die Export und Handel mit günstigen Autos betreiben, ihr Geschäft nun einstellen können und zum anderen die Werkstätten weniger Aufträge bekommen werden, was sicherlich nicht im Sinne der Konjunktur- und Beschäftigungspolitik ist. Es ist jedoch vollkommen egal, ob man sich die Koalitions- oder die Oppositionsseite anschaut: Sind die Grünen wirklich so grün, wie sie immer vorgeben, oder versuchen diese unter den nicht nachdenkenden Ãko-Freaks ein paar Stimmen zu ergattern? Man hätte vorher in die Ãberlegungen einbeziehen sollen, dass ein Fahrzeug, das bereits auf der StraÃe ist, nicht mehr produziert werden muss, da insbesondere bei der Fahrzeugherstellung der gröÃte CO2-Anteil emittiert wird. Wie also möchte uns die Bundesregierung erklären, warum ein Toyota Prius, der produktionsmäÃig gesehen eines der schmutzigsten Autos unseres Planeten ist, gegenüber einem Fiat Panda, der ja nicht mehr erst noch vom Band laufen muss, bessergestellt werden soll? Wie sollen nun all diejenigen, die nicht mal eben 15.000 Euro für einen überteuerten VW Polo zur Verfügung haben, mobil bleiben? Unabhängig davon, dass Erwerbslosen damit jede Grundlage entzogen wird, durch potentielle Mobilität einen Bewerbungsvorteil zu haben. Für Jemanden, der sich gestern ein Fahrzeug der Oberklasse leisten konnte, wird dieses auch heute und morgen noch erschwinglich sein, alle anderne schauen in Zukunft in leere Garagen. Die Autofahrernation wird mit Umweltplakette, Abwrackprämien und undurchsichtigen Kfz-Steuer-Programmen verhöhnt, während die Bundesregierung die CO2-besteuerte, mit umweltplaketten dekorierte Ãko-Karre sprichwörtlich an die Wand fährt. Wie wäre es mal mit Volksnähe?

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(Foto: Deutscher Bundestag  / Lichtblick/Achim MeldeChristian Kaiser)

Comments

3 responses to “Kommentar: Die Logik des Misslingens – Kfz-Steuer und Abwrackprämie”

  1. Christian Kaiser Avatar

    Lieber Mike,
    ich gebe zu, dass dieser Artikel äuÃerst subjektiv, sehr überspitzt und sehr politisch ist. Aber wie ich merke, regt er zum Nachdenken an und so war es auch gedacht. Sicher bringt dieser Post keine Veränderung, da es sich um einen Namensartikel handelt, der einen Kommentar meinerseits darstellt – einen entsprechenden Hinweis werde ich natürlich sofort aufnehmen. Allerdings frage ich mich inwiefern uns Abwrackprämie und Kfz-Steuer-Ônderung wirklich weiter bringen. Dass sich Autohersteller über etwaige Ônderungen freuen ist klar. Doch jubeln auch die Bürger, die mit den Hersteller nur unmittelbar in Kontakt stehen und sich nunmehr keine günstigen Gebrauchten zulegen können werden?
    Ich hoffe natürlich, dass ich Dich durch meinen “Senf” nicht als treuen Leser unserer Seite verloren habe und sende viele GrüÃe nach Schwerin.
    Christian

  2. Ollipopolli Avatar
    Ollipopolli

    Ich glaub auch, daà das alles in die Hose geht. Die Folgen vom ganzen Blödsinn kann keiner Abschätzen und ich finde es gut, wenn man sich hier mal Gedanken macht. Vielleicht ist das ein biÃchen übertrieben, vielleicht aber auch nicht. Die neue Kfz-Steuer gilt dann zwar für Neuwagen, aber die sind ja auch bald nicht mehr neu. Den Golf sechs, den man sich heute kauft, guckt doch in ein paar Jahren keiner mehr mit dem Arsch an. Dann heiÃt es “die alte Schrottkarre”. Was dann? Dann zahlt man dafür überhöhte Steuern. Letzte Woche im Radio haben sie gesagt, dass einer seine ’98er A-Klasse zum Schrottplatz gebracht hat, weil er dachte, dass er dafür die Prämie bekommt. Es gibt Leute, die sich über so ein Auto freuen würden. Einer soll sogar mit ‘nem ’72er Käfer aus erster Hand angekommen sein. Den hat der Verschrotter aber abgewiesen.
    Und über das pseudo-grüne Verhalten der Truppe in Berlin, brauch man sich gar nicht unterhalten, da hat der Autor schon recht.
    Gruà Olli

  3. Mike.Schwerin Avatar
    Mike.Schwerin

    Hallo,
    die Ansichten, die in dem Beitrag dargestellt werden, empfinde ich als maÃlos überzogen. Das beschriebene Horrorszenario, das auf uns zukommt, ist wirklich unrealistisch. Nur weil neue Autos bei der Produktion mehr CO2 verbrauchen, ist die Abwrackprämie Blödsinn? Also so an die Sache ranzugehen, hilft nun auch keinem weiter. Und wieso wird es überhaupt als Zwang dargestellt, sein Auto verschrotten zu müssen? Wenn der Student sein Auto behalten will, zwingt ihn ja schlieÃlich auch keiner. Und die Werkstätten hätten weniger zu tun… Dafür ginge es ja der Verwertenden Industrie wieder besser. Autohändler dürften sich freuen. Da die Prämie ja eh nur für 600.000 Autos reichen soll, gibt es noch genug an den restlichen Altwagen zu reparieren. Und bei der Steuerreform ist gestern nochmal betont worden, dass sie 1. nur für neuzugelassene Autos gilt und 2. die Verbraucher letztendlich weniger zahlen müssen als bisher.
    Ich les gern eure Seite, aber dieser Eintrag war etwas zu subjektiv und zu politisch.
    MfG Mike aus Schwerin

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